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Koch-Wiki:

Amuse Gueule

Das Amuse Gueule ist eine französische Erfindung, die ein kleines Appetithäppchen bezeichnet. Deswegen bedeutet das Wort auch übersetzt „Maulfreude“. Da jener Begriff leicht vulgär klingt, trat noch eine weitere Betitelung in Erscheinung, nämlich „Amuse Bouche“, was „Mundfreude“ heißt. Vor allem in deutschsprachigen Regionen ist der neue Name sehr verbreitet, wenngleich Amuse Gueule weiterhin dominiert. Nicht selten übersetzen Küchenchefs den Namen aber auch als „Kleiner Gruß aus der Küche“.

Das spiegelt ebenfalls die Funktion der kulinarischen Kleinigkeit wieder, denn sie wird meistens vor dem betreffenden Menü als Gaumenfreude präsentiert, die den Appetit weckt und zugleich als Beilage für den Aperitif fungiert. Deswegen gibt es das Amuse Gueule für gewöhnlich gratis auf kleinen Tabletts in Verbindung mit einem Sekt oder Champagner. In der Regel ist es eine kalte Speise, die sich leicht mit den Fingern verzehren lässt, weswegen sie durchaus auch als typisches Fingerfood bezeichnet werden kann.

Eine weitere Aufgabe des Appetithäppchens ist es, die handwerkliche Meisterleistung des Kochs zu repräsentieren. Deshalb sind die Vorspeisenvariationen grundsätzlich eine optische Schönheit voller filigraner Komponenten. Diese bestechen durch Facettenreichtum, denn ein Amuse Gueule darf aus den verschiedensten Lebensmitteln zusammengesetzt werden.

Wichtig ist nur, dass sich keine Zutaten des darauffolgenden Mahls darin wiederfinden, weil das Appetithäppchen menüunabhängig gereicht wird. Im Allgemeinen lässt sich der französische Klassiker aber in drei Kategorien unterteilen.

Das klassische Amuse Gueule

Wenn bei einer Veranstaltung die gängigen Variationen der französischen Vorspeisen serviert werden, handelt es sich dabei normalerweise um eine umfangreiche Zusammenstellung aus beliebten Delikatessen, die für Vegetarier genauso die passenden Häppchen inkludieren wie für Fischliebhaber oder Freunde von herzhaften Fleischwaren. Vornehmlich kommen dann Produkte aus dem gehobenen Preissegment zum Einsatz, was noch einmal die Raffinesse der Kleinigkeiten betonen soll.

Darum sind Austern oder Kaviar renommierte Bestandteile von einem Amuse Gueule. Auch luftgetrockneter Schinken, Tatar sowie Datteln im Speckmantel dürfen unter den Vorspeisen nicht fehlen. Als Alternative werden oft Käsespieße oder Pumpernickel mit diversen Aufstrichen gereicht. Neben diesen altbewährten Kreationen liefert die moderne Küchenwelt ebenfalls pikante Varianten von dem Amuse Gueule.

Das herzhafte Amuse Gueule

Für diejenigen, die intensivere Aromen präferieren, eignen sich Appetithäppchen auf Basis von würzigeren Zutaten. Dadurch entstand das pikante Amuse Gueule, was heutzutage des Öfteren in Verbindung mit der klassischen Ausführung auftaucht.

Dann bilden Produkte, wie Paprika oder Tomaten, die Grundlage der Vorspeisen. Diese erstrecken sich über geräucherte Salami auf kleinen Brotscheiben bis hin zu Focaccia mit Filetstreifen oder einer Komposition aus gefüllten Tomaten mit Lachs.

Manche Konsumenten bevorzugen allerdings auch einige süße Versionen, die einen gelungenen Ausgleich zu den deftigeren Speisen darstellen. Deshalb komplettiert eine dessertartige Variante die Rubriken des Amuse Gueule.

Das süße Amuse Gueule

Insofern bei einer Festivität Appetithäppchen angeboten werden, runden süße Zutaten das Gesamtkonzept gebührend ab. Hierbei zeigt sich erneut die Kreativität des Kochs, der somit sein gesamtes Talent unter Beweis stellen muss. Ein Amuse Gueule mit Nachspeisenvariationen ist schließlich die Königsklasse der Kochkunst.

Im Normalfall treten wieder mehrere Sorten der kleinen Vorspeisen in Erscheinung, die unterschiedliche Geschmäcker ansprechen. Zu ihnen gehören Frucht-Puddings mit Mango oder delikate Gelees. Zeitgleich fertigen die Küchenchefs häufig Konfekt an, servieren neumodische Rezepturen, darunter gebackene Früchte, und krönen ihre Vielfalt mit Hippen. Natürlich offerieren die Gastgeber manchmal ebenfalls feine Süppchen, Terrinen oder andere Kompositionen als Amuse Gueule, sodass die Speisen, die es gibt, recht wandelbar sind. Aufbauend auf den berühmten Vorspeisen konnte sich inzwischen auch eine Abwandlung jener etablieren, das „mise en bouche“.

Die neue Form von Amuse Gueule

Bedingt durch den Verzehr mit den Fingern, der nicht selten unschöne Fettflecken oder Krümel auf der Kleidung verursacht, folgte die Entwicklung des mise en bouche. Dies ist ein gewöhnliches Amuse Gueule, das jedoch nicht mit den Händen angefasst, sondern auf einem speziellen Löffel angerichtet wird. Darum heißt der Begriff in der Übersetzung auch „In-den-Mund-Legung“.

Der Vorteil einer solchen Präsentation ist die saubere Essensart, bei der kein Kontakt zwischen den Gerichten und den Fingern entstehen kann. Um diese Ausführung allerdings fachgerecht realisieren zu können, muss eine bestimmte Löffelform angewandt werden.

Der Amuse Gueule Löffel

Ein Amuse Gueule Löffel ist eine ausgefallene Version des herkömmlichen Löffels, die ausschließlich für den Verzehr kleiner Kostproben konzipiert wurde. Deswegen darf sie auch Probierlöffel genannt werden. Interessant daran ist, dass sie zwar Amuse Gueule Löffel heißt, allerdings primär für das fortschrittliche mise en bouche benötigt wird.

Das Erscheinungsbild des Produkts ähnelt dem Aussehen des Esslöffels, zeichnet sich aber durch seine geringe Größe und den stark gebogenen Stiel aus. Jener verhilft dem Probierlöffel zu seiner Standfestigkeit, damit er sich unkompliziert auf einem Tablett servieren lässt. Die Materialien sind unterschiedlich, woraufhin Edelstahl-Modelle oder Porzellan-Varianten hergestellt wurden. In dem Zusammenhang offerieren die Fabrikanten die Löffelchen idealerweise in einem mehrteiligen Set, das online bestellt oder im Handel erworben werden kann.

Letztendlich sollte aber jeder selbst entscheiden, wie er die Appetithäppchen anbieten möchte. Auf diese Weise sind Amuse Gueule vielseitige Vorspeisen, die jeden Konsumenten durch ihre geschmackliche Feinheit zufriedenstellen.