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Koch-Wiki:

Bergamotte

Die Bergamotte ist eine seltene Zitrusfrucht, die daher zu der Familie der Zitruspflanzen zählt. Ihr Ursprung war ein reiner Zufall, denn die Bergamotte entstand lediglich durch die Kreuzung zweier Früchte, nämlich der Bitterorange und der Limette. Manche Überlieferungen gehen jedoch auch davon aus, dass die Zitronatzitrone die zweite Komponente neben der Bitterorange gewesen ist. Heutzutage lässt sich dies allerdings nicht mehr eindeutig nachweisen.

Fest steht aber, dass die Bergamotte eigentlich nicht als Frucht gezüchtet wird, sondern vorrangig für die Gewinnung von ätherischen Ölen nützlich ist. Dabei besitzt sie eigentlich viele vorteilhafte Eigenschaften, von denen Kenner in ihrem Heimatland Italien seit frühesten Zeiten profitieren.

Die Geschichte der Bergamotte

Genau wie bei der Entstehung der Bergamotte ranken sich auch um ihre Namensgebung einige Spekulationen. So heißt es einerseits, sie wäre ein Teil der importierten Waren, die Christopher Columbus in das spanische Berga brachte, als er von den Kanarischen Inseln zurückkehrte, weshalb daraus der Begriff „Bergamotte“ resultierte.

Andererseits soll das Wort eine Abwandlung von Bergamo sein, der italienischen Region, wo es die Bergamotten zuerst gab. Anfänglich verbargen sich hinter jenem Namen aber keinesfalls Zitrusfrüchte. Stattdessen galt das Wort den gleichnamigen Birnen, die von einem intensiven Aroma umgeben wurden.

Grundsätzlich ist in Italien allerdings seit dem 17. Jahrhundert ein großes Anbaugebiet der Bergamotten zu finden, welches auch heute noch zu den führenden Ernteregionen gehört. Außerdem werden die Zitrusfrüchte mittlerweile in Brasilien, Westindien und an der Elfenbeinküste gezüchtet. Ganz gleich, wo die Bergamotte aber beheimatet ist, ihre Optik zeigt deutlich, dass sie einst das Resultat einer Kreuzung war.

Die Bergamotte im Überblick

Gemäß den Früchten, aus denen sie hervorging, präsentiert die Bergamotte eine Mischung aus vielen differenten Merkmalen. Demzufolge gedeiht sie an einem Baum, der immergrün ist und bis zu 4 m hoch werden kann. Seine Äste sind nicht einheitlich angeordnet, besitzen aber kaum Dornen. Die Blüten glänzen mit einer weißen Farbe und verleihen der Pflanze ein ästhetisches Erscheinungsbild.

Demgegenüber haben die Früchte eine birnenähnliche bis runde Form, die auf ihre Verwandtschaft zu der Bitterorange hindeutet. Für gewöhnlich zieren ihre Oberfläche eine raue, leicht gerippte Struktur sowie ein ausgeprägter gelbgrüner Farbton, der seinerseits den Zitronen und Limetten gleicht. Meistens sind Bergamotten circa 5-7 cm im Durchmesser und wiegen etwa 100-200 g. Seltener treten schwerere Ausführungen in Erscheinung.

Das Fruchtfleisch ist grün wie bei einer Limette und enthält nur wenige Samen. Im Mittelpunkt steht bei der Bergamotte ihr Duft, denn jener weist ein starkes, zitroniges Aroma auf. Darum wird die Frucht auch häufig für die Parfümherstellung genutzt, wo sie den Beinamen grünes Gold trägt. Für den Verzehr lässt sich die Bergamotte dagegen eher schlecht einsetzen, weil sie äußerst sauer ist.

Im Allgemeinen gibt es drei verschiedene Arten der Zitrusfrucht, die „Castagharo“, die als eine der traditionellsten Sorten gilt, die Fantastico, welche ein Höchstmaß an ätherischem Öl beinhaltet und die „Femminello“, deren Öle eine herausragende Qualität vorweisen können. Geerntet werden Bergamotten daraufhin von November bis in den März hinein, wenngleich es nicht ungewöhnlich ist, dass die Erträge in ihrer Menge stark variieren. Obwohl die Früchte hauptsächlich wegen ihrer Duftstoffe zum Einsatz kommen, hat die Bergamotte auch in der Küchenwelt eine Daseinsberechtigung.

Die Bergamotte in der Lebensmittelverarbeitung

Neben der Parfümproduktion gebrauchen Kenner die Öle von Bergamotten häufig als Aromastoffe für verschiedene Getränke. Gerade die Briten schwören auf die Verwendung des feinen Öls für ihren klassischen Earl Grey Tee. Auch Spirituosen, wie Likör oder Cocktails, erhalten durch die Bergamotte einen besonderen Akzent. Außerdem sind die Früchte beliebt für die Herstellung von Süßigkeiten, darunter Bonbons, und optimieren Nachspeisen, wie Cremes. Zusätzlich eignen sich die Früchte als Zutat für eine herbe Marmeladenkreation, Honig, Speiseöle, als Aromatisierung von Backwaren, Sorbets oder Eis sowie für Schnupftabak.

Die gehobene Küche gebraucht sogar den Saft als edlere Alternative zu Limettensaft. Eine spezielle Kombination liefert wiederum die italienische Delikatesse aus Feigen, die zuvor in Bergamottensaft mariniert wurden, da sich hier die Säure der Frucht mit der Süße der Feige vereint. Grund genug für viele Hobbyköche, die Bergamotte zu einem Bestandteil ihrer Kochkreationen zu machen.

Die Bergamotte in Verbindung mit der privaten Nutzung

Auch wenn eine Bergamotte nicht im rohen Zustand verzehrt werden sollte, enthält sie genauso viele Nährstoffe wie die bekannten Zitrusfrüchte. Leider dürften Kochlaien bei ihrer Suche nach den Lebensmitteln jedoch wenig erfolgreich sein, denn die Bergamotten sind fast ausschließlich in Italien zu kaufen.

Um trotzdem nicht auf ihr Aroma verzichten zu müssen, können Interessenten sie allerdings selbst anbauen. Immerhin offerieren fachkundige Gärtnereien und passende Onlineshops die Pflanze in Form von kleinen Bäumchen für den Eigenbedarf.

Insofern die Früchte dann genutzt werden, ist die anfängliche Reinigung unverzichtbar. Danach empfiehlt es sich, sie wahlweise zu schälen, auszupressen oder die Schale vorsichtig abzureiben. Wer eine zarte Säure schätzt, kann sie auch in Verbindung mit süßeren Früchten als Salatbeilage einsetzen.

Somit wird die Bergamotte zu einer Rarität, deren Aroma die Basis vieler Speisenvariationen und Getränke ist.