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Koch-Wiki:

Blindbacken

Das Blindbacken beschreibt eine Backtechnik, die immer zum Einsatz kommt, sobald eine Teigware befüllt werden soll, ihr späterer Inhalt allerdings nicht mitbacken kann. Hierfür gibt es verschiedene Gründe, wie die starken Temperaturen während des Backens oder die Gefahr, dass der Boden durchweicht.

Grundsätzlich hat das Blindbacken die Funktion, eine Stabilisierung des Teigs zu gewährleisten, dessen Rand aufgehen zu lassen und den Boden dabei vergleichsweise flach zu halten. Dies geschieht durch die Verwendung von sogenanntem Blindgut, welches als falsche Füllung den richtigen Inhalt beim Backen ersetzt.

In diesem Zusammenhang besitzt die Küchentechnik Blindbacken bereits eine lange Tradition. Sie wird hauptsächlich in Verbindung mit Mürbeteig sowie Blätterteig genutzt, welcher herzhaft oder süß befüllt werden soll. Somit sind Tartes, Pasteten, Pies oder Quiches die gängigen Backwaren, die auf diese Weise hergestellt werden. Sie behalten dadurch ihren festen Boden und besitzen trotzdem eine weiche Füllung.

Seinen Namen verdankt das Verfahren des Blindbackens allerdings nicht seinem Inhalt, sondern der Abdeckung, die bei dem Backen auf den Teig gelegt wird. Immerhin ist die Verfärbung der Teigware während der Backzeit so nicht mehr sichtbar, was ein „Blindbacken“ zur Folge hat.

Dabei gibt es mehrere Zutaten, die für eine provisorische Befüllung des Teigs geeignet sind.

Verwendete Produkte beim Blindbacken

Für das Verfahren des Blindbackens werden spezielle Zutaten benötigt, die als Blindfüllung fungieren. Dies sind in erster Linie getrocknete Hülsenfrüchte, darunter Bohnen, Linsen, Erbsen oder Kichererbsen. Des Weiteren können aber auch Kirschkerne sowie Backkugeln als Übergangsfüllung eingesetzt werden.

Die Größe, Farbe oder Form der verwendeten Produkte ist dabei unwichtig, da sie lediglich als vorübergehender Inhalt der Teigwaren dienen und später wieder entnommen werden. Falls daher keine entsprechenden Materialien verfügbar sind, eignet sich auch Reis für diesen Zweck. Hier sollte jedoch ausschließlich die getrocknete Naturvariante benutzt werden, denn der klassische Kochbeutelreis ist dafür eher unbrauchbar.

Die Vorgehensweise bei der Kochtechnik Blindbacken verläuft dann nach einem festen Prinzip, welches eingehalten werden muss, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

Das Verfahren des Blindbackens

Damit das Blindbacken gelingt, muss der angefertigte Teig zunächst ausgerollt werden. Anschließend erfolgt das mehrmalige Einstechen der Teigware mit einer Gabel. Dadurch wird verhindert, dass während des Backens Luftblasen entstehen und diese das Produkt verformen.

Daraufhin muss jenes in eine eingefettete Form gefüllt und mit Alufolie, Back- oder Pergamentpapier abgedeckt werden. Das sorgt dafür, dass sich die Backware nicht aufblähen oder überlaufen kann. Außerdem ist es hilfreich, um die eingesetzte Blindfüllung später ganz leicht wieder zu entfernen.

Diese wird nun gleichmäßig auf dem Papier verteilt und der Teig backt für etwa zehn bis fünfzehn Minuten im vorgeheizten Backofen.

Nach dieser Zeit gibt es zwei verschiedene Methoden, die Teigware weiter zu verarbeiten. Hierbei kommt es darauf an, ob das fertige Produkt eine kalte oder eine gebackene Füllung bekommen soll.

So wird bei Letzterer die Blindfüllung durch den richtigen Inhalt ersetzt und der Teig sogleich ein weiteres Mal im Ofen gebacken.

Handelt es sich hingegen um eine kalte Füllung, muss die Teigware ohne den späteren Inhalt fertigbacken und wird erst am Ende mit den frischen Zutaten belegt.

Im Allgemeinen ist die Küchentechnik Blindbacken daher eine simple Vorgehensweise und kann durchaus auch von backaffinen Privatpersonen genutzt werden.

Blindbacken für den Eigenbedarf

Das Blindbacken eignet sich nicht nur für die industrielle Produktion von Backwaren, sondern ist ebenfalls ein Trick für den privaten Gebrauch. Wer demnach seine Tartes, andere Küchlein sowie Pasteten mit einem knusprigen Boden ausstatten möchte, während die Füllung saftig und weich bleiben soll, verwendet das Verfahren des Blindbackens.

Neben den Grundregeln, die bei dieser Technik befolgt werden müssen, ist hier auch die passende Backform entscheidend. Schließlich verleiht sie dem Teig seine charakteristische Optik. Daher ist es hilfreich, eine Ausführung zu bevorzugen, die nicht zu eng ist und der Teigware genügend Spielraum gibt. Dadurch kann sie sich ausbreiten, läuft nicht über und bleibt relativ dünn. Entsprechende Tarteformen gibt es sowohl im Einzelhandel als auch in Onlineshops zu kaufen.

Obendrein muss die Form immer eingefettet werden, da der Teig ansonsten festklebt und zerbröckelt.

Sollte dann eine Variante mit kalten Zutaten gewählt werden, empfiehlt es sich, den Teig etwas länger mit der Blindfüllung zu backen, weil so eine ansprechende Färbung entsteht. Hierbei kann die Backzeit allerdings variieren, denn jene ist abhängig von der Teigart und deren Dicke. Daher wäre es ratsam, individuell zu entscheiden, wie lange das Produkt backen muss.

Wichtig ist auch, dass der Ofen bereits vorgeheizt wurde, weil nur so die ideale Temperatur erreicht wird.

Nach dem Blindbacken sollte zudem darauf geachtet werden, das der Teig vollkommen ausgekühlt ist, bevor er erneut befüllt wird, denn dies sorgt für die nötige Stabilität. Wer die Technik des Blindbackens daraufhin öfter anwenden will, kann die Hülsenfrüchte bedenkenlos mehrmals einsetzen. Dafür sollten sie aber zunächst auskühlen und anschließend in einem Schraubglas aufbewahrt werden.

Damit ist die Kochtechnik Blindbacken eine altbewährte Methode, um Backwaren zu stabilisieren, ihre Form zu erhalten und das Durchweichen ihrer Füllung zu vermeiden.