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Koch-Wiki:

Cazuela

Cazuela ist der Oberbegriff für eine Vielzahl an Gerichten, die hauptsächlich aus den südamerikanischen Regionen stammen.

Der Name fungiert daher nicht als Titel für eine bestimmte Speise, sondern leitet sich von dem Zubereitungsverfahren ab, denn jede Cazuela-Komposition wird in einem traditionellen Kochtopf gefertigt. Da dieser auf Spanisch „Cazuela“ heißt, liefert die Bezeichnung keine Hinweise auf das Endprodukt. Deswegen gilt die südamerikanische Kochmethode als variabel in puncto Zutaten und Herstellung.

Die Rezepte sind demnach abhängig von dem Land, in welchem Cazuela gekocht wird. In den meisten Fällen dominieren jedoch verschiedene Fleischsorten und Gemüse das Resultat. Dies ist oft eine Brühe mit dickflüssiger Konsistenz, diversen Aromen und festen Inhalten. Außerdem gibt es eine Vorgabe, an der sich das Einnehmen der Speise orientiert.

Der Ablauf für den Verzehr von Cazuela

Im Grunde bleibt natürlich jedem Nutzer selbst überlassen, auf welche Art er seine Cazuela-Kreation genießen will. Es wird jedoch empfohlen, zunächst die Brühe einzunehmen. Danach sollten erst die größeren Zutaten, wie die Fleischwaren, verzehrt werden, um dann am Ende die Gemüsebeilagen zu essen.

Viele Konsumenten bevorzugen es aber auch, die festen Komponenten klein zu schneiden und sie daraufhin mit der Brühe zu verspeisen. Wie Cazuela letztendlich gegessen wird, orientiert sich allerdings ebenfalls an der Rezeptur, die zum Einsatz kommt, denn die ändert sich je nach dem Land, in welchem die Speise in Erscheinung tritt.

Verschiedene Rezepturen

Cazuela in Peru

Im peruanischen Raum zeigen sich äußerst viele Abwandlungen in Bezug auf die Herstellung von Cazuela. Gerade in den Gebieten um den Amazonas ist das Gericht schließlich sehr beliebt.

Eine Form der Fertigung beruht so auf einer Erfindung der Chachapoya, einer prähistorischen Volksgruppe aus den Anden. Die Grundzutaten dieser Methodik sind sowohl Rind als auch Schaf und Huhn. Weitere Komponenten können wilder Kohl, Mais, Karotten, spezielle Nudeln und Reis sein.

Bedingt durch die Verwendung von Cazuela als Suppe, wird bei der peruanischen Version auch des Öfteren noch Milch hinzugefügt. Somit verflüssigt sich die Konsistenz der Brühe.

Cazuela ist ein traditionsreiches Gericht vieler Kulturen, weswegen es ebenfalls in Chile einen festen Bestandteil der täglichen Lebensmittelzubereitung einnimmt.

Cazuela in Chile

In Chile gehört Cazuela zu den gängigen Speisen und wird in vielen Ausführungen zubereitet. Die Hauptzutaten sind dort Fleischwaren, wie Huhn oder Rind, wenngleich auch Pute und Schweinefleisch verwendet werden können.

Sehr beliebt ist dabei die Cazuela-Variante mit einer Hühnerkeule oder Rippchen, die gemeinsam mit anderen Komponenten, wie Kürbis und Kartoffeln, in dem Sud gegart werden, der sich durch das Kochen der einzelnen Produkte bildet. Oftmals reichern die Köche das Menü zusätzlich mit Gemüse, darunter Sellerie, dünne Karottenscheibchen, grüne Bohnen oder Kohl, an und optimieren es durch die Zugabe von kleinen Nudeln sowie Reis. Letzterer wird dafür ebenfalls in der entstandenen Brühe gekocht, um ein intensiveres Aroma zu erhalten. Jenes bekommt eine würzigere Note durch die Nutzung von Knoblauch, die auch zu dieser Herstellungsmethode zählt.

Mitunter variiert die Zutatenliste obendrein in der Sommersaison und wird um frischen Mais erweitert. Er kann separat zubereitet und anschließend mit den anderen Lebensmitteln vermengt werden, lässt sich aber auch direkt in der Flüssigkeit garen.

Das chilenische Cazuela hat in diesem Zusammenhang Ähnlichkeit mit dem „Olla Podrida“, welches in der Kolonialzeit bekannt war. Gleichzeitig finden sich ebenfalls Übereinstimmungen mit einer Suppen-Rezeptur des Mapuche-Volks, dem „korrü“. Eine stark abweichende Form dieses Menüs konnte sich hingegen in Puerto Rico etablieren.

Cazuela in Puerto Rico

Während Cazuela in anderen Gebieten vornehmlich eine dickflüssige Suppe darstellt, bezeichnet der Begriff bei den Puerto Ricanern eher eine Gebäckart. So stellen sie eine Torte her, die als Cazuela betitelt wird und insbesondere die weihnachtliche Zeit begleitet. Sie basiert auf verschiedenen Zutaten, darunter Kokosmilch, Süßkartoffeln oder Kürbis, und erinnert folglich an einen klassischen Kürbiskuchen. Das charakteristische an dieser Zubereitungsform ist, dass das Gebäck keinen typischen Tortenboden hat.

Im Allgemeinen zeigt sich durch die vielseitigen Rezepturen, dass Cazuela ein variationsreiches Gericht ist. Deshalb findet es auch im Süden von Arizona einen festen Platz bei der Lebensmittelverarbeitung und dient dort als Oberbezeichnung für ein Menü, das aus mehreren Kräutern, Knoblauch, Kartoffeln sowie zwei differenten Versionen von getrocknetem Rindfleisch besteht.

Selbstverständlich darf Cazuela ebenfalls im europäischen Raum gefertigt werden. Gerade ambitionierte Köche, die gerne neue Kreationen zusammenstellen oder ihrem Gaumen immer wieder ein anderes Geschmackserlebnis schenken möchten, profitieren von der Flexibilität dieser Speise.

Wichtig ist jedoch, dass die Inhalte gut aufeinander abgestimmt werden und sich ihre Geschmäcker nicht gegenseitig aufheben. Zugleich wäre es ratsam, das Garverhalten der Produkte zu kennen. So können Lebensmittel, die einem längeren Garprozess unterliegen, für einige Zeit ohne die anderen Komponenten kochen. Dadurch gelingt es, alle Produkte auf den Punkt zu garen. Des Weiteren sollten Interessenten stets darauf achten, einen Topf zu wählen, der genügend Platz für die Lebensmittel bietet. Andernfalls lassen sich jene nicht optimal zubereiten.

Auf diese Weise ist Cazuela ein facettenreiches Menü voller einzigartiger Aromen, das stetig wandelbare Kompositionen präsentiert und die internationale Küchenwelt mit unverwechselbarer Kreativität bereichert.