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Finnenmesser

Als Wald- oder Finnenmesser wird ein traditionelles Schneidwerkzeug bezeichnet. Dieses ist nur selten an der Lebensmittelzubereitung in der Küche beteiligt – kann aber bei der Nahrungssuche sowie bei allen Outdooraktivitäten wichtige und zum Teil auch überlebensnotwendige Dienste leisten. Anhand der abweichenden Größen und Formen besitzt das Messer zudem unterschiedliche Tätigkeitsfelder, in denen es seiner Arbeit präzise nachgeht.

Allgemeines zum Finnenmesser

Der Name täuscht: Das Finnenmesser ist nicht ursprünglich mit der Nation Finnlands verbunden. Das vielseitige Hilfsmittel gehört traditionell vielmehr zu allen nordeuropäischen Ländern. Funde lassen darauf schließen, dass das Messer dort bereits bei den Höhlenmenschen bekannt war und für unterschiedliche Aufgaben verwendet wurde. Zwar hat sich die einst aus Horn und Knochen gefertigte Klinge über die Zeit gewandelt: Sie besteht heute im Regelfall aus Stahl, der einen sehr hohen Härtegrad aufweist. Die kunstvolle Fertigung des Griffes, der mit diversen natürlichen Materialien geschmückt sein kann, gehört dagegen noch immer zu einem stilechten Finnenmesser. Unverändert geblieben ist auch die Herstellung der Messer in unterschiedlichen Größen, die den voneinander abweichenden Einsatzmöglichkeiten entsprechen sollen. Damit einhergehend lassen sich auch mehrere Klingenformen erkennen, die je nach Zweck erschaffen wurden.

Einsatzfelder des Finnenmessers

Das Finnen- oder Waldmesser mag in der Küche keine besondere Rolle spielen. Bei der Jagd, der Fischerei, der Pilzsuche sowie dem Auflesen von Beeren, Kräutern und Pflanzen im Wald hat es sich aber einen festen Platz erarbeitet. So übernimmt es beim Töten, Ausweiden, Häuten und Filetieren von Säugetieren eine wichtige Rolle, kann jedoch ebenso beim Zubereiten von Fischen – in wenigen Fällen auch beim Nachstellen derselben – wertvolle Dienste leisten. Im Bereich der Verarbeitung von Lebensmitteln nimmt das Finnenmesser somit noch immer einen prominenten Rang ein, lässt sich aber eher beim Zelten oder anderen Outdooraktivitäten finden: Beim Zuschneiden der Spieße für das Lagerfeuer oder beim Zerkleinern des zu grillenden Fleisches arbeitet es sehr präzise und ist dabei nur geringfügig anfällig für Beschädigungen.

Länge und Form der Klinge

Aufgrund der unterschiedlichen Formen und Größen ist es nicht möglich, von einem typischen Finnenmesser zu sprechen. Gleich ist ihnen allen, dass der Griff im Verhältnis zur Klinge relativ lang wirkt – beide Bestandteile sind vielfach sehr gut ausbalanciert und lassen das Werkzeug optimal in der Hand liegen. Auch bei sämtlichen Einsatzmöglichkeiten ergibt sich aus diesem Umstand immer ein bequemes Arbeiten, bei dem mühelos der Druck auf die Klinge erhöht werden kann. Diese wiederum darf die längliche und schmale Gestalt eines Filetiermessers für Fische annehmen – ebenso aber kurz, hoch und damit sehr kompakt geschmiedet sein, um bei Tätigkeiten im Wald oder bei der Jagd sämtlichen Anforderungen zu entsprechen. Übereinstimmend bei allen Längen und Formen liegt der hohe Härtegrad der Klinge vor.

Besonderheiten der Klinge

Der Härtegrad besitzt innerhalb der Klinge allerdings erhebliche Unterschiede. Im Mittelteil wird er sehr fest und robust geschmiedet, kann sich im Bereich der Schneideflächen aber reduzieren. Dieser Umstand ist den vielseitigen Verwendungszwecken des Messers geschuldet, das neben dem Schneiden und Schnitzen eben – je nach Größe – auch zum Beschlagen von Baumstämmen, Hacken von Knochen oder ähnlichen Aufgaben genutzt wird. Eine besonders harte Klinge würde hier leicht spröde und könnte brechen. Nachteilig gestaltet es sich demgegenüber, dass das Finnenmesser nach allen Aktivitäten im Outdoorbereich relativ häufig nachgeschärft werden muss. Meist genügt dazu bereits das Abziehen an einem Lederriemen, das mit ein wenig Übung auch kostengünstig alleine vorgenommen werden kann. Eine professionelle Schärfung empfiehlt sich somit lediglich im regelmäßigen Abstand weniger Jahre.

Der kunstvolle Griff

Traditionell ist das Finnenmesser ohne wundervoll verzierten Griff eigentlich nicht vorstellbar. Ob es sich dabei jedoch um das blasse Holz der Birke, das weiße Horn eines Rentiergeweihs oder braunes Leder handelt, ist eher nachrangig. Historisch gesehen wurde für den Griff bei den Naturvölkern immer jenes Material eingesetzt, das gerade vorhanden war. Wer sich dagegen heute für ein solches Messer interessiert, besitzt vor dem Kauf die freie Wahl – und kann zugleich Sonderwünsche bei der Anfertigung berücksichtigen lassen. Doch Vorsicht, insbesondere seltene tierische Rohstoffe lassen den Preis für das Endprodukt nicht alleine deutlich ansteigen. Auch die Anforderungen an die Pflege erhöhen sich damit. Holz, Horn, Knochen und Leder sollten nach der Benutzung lediglich mit klarem Wasser gesäubert werden und nur äußerst selten mit Reinigungsmitteln in Kontakt kommen.

Tipps für den Einsatz

Ob das Finnenmesser zu einem gut sortierten Haushalt zählen muss, darf diskutiert werden. Dass es aber bei allen Aktivitäten unter freiem Himmel unerlässlich ist, gilt als sicher. Empfehlenswert dabei ist es, die Messer in mindestens zwei bis drei unterschiedlichen Größen zu erwerben – sie alle haben ihre Daseinsberechtigung und jedes leistet für sich genommen wertvolle Dienste. Nach dem Einsatz können aber Rückstände von Lebensmitteln und Flüssigkeiten an der Klinge anhaften. Diese sollte mit einem Tuch abgewischt oder mit Gras und Sand gesäubert werden. Ratsamer ist natürlich die Verwendung von Wasser, das sich im offenen Gelände aber nicht immer finden lässt. Darüber hinaus bedarf das Finnenmesser keiner Schonung. Es ist für den robusten Einsatz konzipiert – und kann diesen bei regelmäßiger Schärfung mühelos überdauern.