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Koch-Wiki:

Hähnchenbrust

Hähnchenbrust ist das Brustfleisch von männlichen oder weiblichen Hühnern.

Herkunft von Hähnchenbrust

Noch bis in die 1960er Jahre hinein gab es viele bäuerliche Betriebe, die von einer Hühnerrasse (Zweinutzungsrasse) die weiblichen Vögel als Legehennen und die männlichen als Masthähnchen hielten. 1960 übertrug Henry Wallace (ehemaliger Landwirtschaftsminister und Vizepräsident der USA) die Prinzipien der Mais-Hybridzüchtung auf das Huhn: Es wurden unnatürliche Inzuchtlinien miteinander gekreuzt, bis Hühnerlinien entstanden, deren Angehörige - Hybrid-Hühner genannt - entweder extrem viele Eier legten oder extrem viel Fleisch inklusive sogenannter Hähnchenbrust lieferten. Heute werden für die Produktion von Hähnchenbrust bei der konventionellen Tier- bzw. Massentierhaltung nahezu ausschließlich Angehörige der unnatürlichen Hybridlinien verwendet.

Herstellung von Hähnchenbrust

99 % der Masthühner (auch Broiler genannt) leben in der konventionellen Massentierhaltung. Ihnen werden üblicherweise 28-40 Tage Zeit zum Wachsen gelassen, nach denen sie rund 40-mal schwerer als beim Schlüpfen sind. 1960 nahm ein Masthuhn durchschnittlich 20 g pro Tag zu, 2011 waren es durchschnittlich 68 g tägliche Gewichtszunahme. Da Knochen, Organe und das Herzkreislaufsystem der Hybrid-Hühner sich nicht harmonisch zu diesem extremen Fleischwachstum entwickeln können, weisen die Tiere gegen Ende ihrer Mast fast immer gravierende Deformationen und Entzündungen auf, und sie haben kaum noch die körperliche Möglichkeit, zu stehen bzw. sich zu bewegen. Während der Dauer ihres Lebens haben diese Broiler in konventioneller Haltung zumeist nie Tageslicht gesehen, hören ununterbrochen laute Lüftungsanlagen und teilen sich im Schnitt mit 25 weiteren Masthühnern einen einzigen Quadratmeter. Ihr zuchtbedingtes häufiges Liegen geschieht in den eigenen Exkrementen, da die Einstreu während der Mast in der Regel gar nicht ausgetauscht wird. Eine zuverlässige Aussortierung verendeter Tiere ist nicht garantiert, manche verwesen einfach zwischen den noch lebenden, so wie schwer verletzte Tiere nicht zuverlässig getötet werden können und sich dann bis zu ihrem qualvollen Ende selbst überlassen bleiben. Die die Mast überlebenden Tiere in konventioneller Haltung, geschätzte 90 %, werden schließlich durch Fänger oder „Erntemaschinen“ eingefangen, in Kisten gestapelt und am Schlachtort lebendig bei Bewusstsein an den Füßen an einem Fließbandhaken aufgehängt. Dabei kommt es häufig zu Beinbrüchen der kopfüber hängenden schmerzempfindlichen Tiere. Die folgende Station ist ein betäubendes Elektrobad, dann kommen die Kopfabtrennung, das Entbluten, die Ausnahme und das Zerlegen.

Gefahren von Hähnchenbrust

Multiresistente Keime MRSA

Masthühner in konventioneller Haltung erhalten meistens jeden vierten Tag Antibiotika. Bei einer Lebenszeit von 40 Tagen wären das 10 Verabreichungen. Die häufige Gabe von Antibiotika erhöht die Wahrscheinlichkeit der durch Mutationen gebildeten Resistenzen bei Keimen. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts befinden sich in mehr als einem Viertel (Stand 2011: 27,7 %) aller rohen Hähnchenfleischprodukte MRSA-Erreger. (MRSA: Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus). Die Verbreitung von MRSA-Erregern begann zeitlich mit der Züchtung der Hybrid-Hühner, in den 1960er Jahren. Die meisten von den MRSA-Stämmen sind multiresistent, das heißt, sollte ein Mensch an ihnen erkranken, wäre der Erfolg einer Antibiotika-Behandlung sehr fraglich.

Salmonellen

Unzubereitete Hähnchenbrust kann Salmonellen enthalten. Symptome einer Salmonellose sind Bauchschmerzen, Erbrechen, Übelkeit und Fieber. Bei Kindern und geschwächten Personen kann die Krankheit zum Tod führen.