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Koch-Wiki:

Kartoffel

Die Kartoffel (Solanum tuberosum) ist eine Art der Nutzpflanzen und gehört zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Zu dieser Familie zählen beispielsweise auch die Tomate, Aubergine und Paprika. Mit Kartoffel ist im alltäglichen Sprachgebrauch meist die unter der Erde wachsende Knolle gemeint. Die Kartoffel gehört zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln der Welt. Pro Jahr werden auf der ganzen Welt mehr als 350 Millionen Tonnen Kartoffeln geerntet. In Deutschland ist die Kartoffel aufgrund ihrer vielseitigen Verwendung sehr beliebt.

Herkunft und Geschichte

Der Ursprung der Kartoffel liegt in Südamerika. In den Anden wurde die Knolle bereits vor mehr als 10.000 Jahren angebaut. Im 16. Jahrhundert lernten spanische Eroberer die Kartoffel von den Inkas kennen und brachten sie nach Europa. Dort wurde sie zunächst aufgrund ihrer attraktiven Blüten als Zierpflanze verwendet. In Deutschland gelangte die Kartoffel erst ab dem 18. Jahrhundert auf den Speiseplan. In der Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die Kartoffel zum Grundnahrungsmittel. War sie zunächst nicht sehr beliebt in der Bevölkerung, so nahm ihre Bedeutung während der Hungersnöte, Missernten und Kriege zu. Mit der einsetzenden Industrialisierung trug die Knolle zum wirtschaftlichen Aufschwungs Deutschland bei.

Kartoffelanbau

Die anpassungsfähige Kartoffel wird weltweit angebaut, hauptsächlich in der gemäßigten und subtropischen Klimazone. Die wichtigsten Länder für den Kartoffelanbau sind China, Indien, Russland, Ukraine und USA. Innerhalb von Europa liegt Deutschland als Kartoffelerzeuger auf dem ersten Platz. Im Jahr 2015 betrug die Erntemenge der Kartoffel in Deutschland etwa 10 Millionen Tonnen. Die Anbaufläche in Deutschland nahm jedoch in den vergangenen Jahren stetig ab.

Inhaltsstoffe und Nährwerte

Die Kartoffel enthält viele wichtige Nährstoffe. Kartoffeln sind kalorienarm und liefern Energie in Form von Stärke. Darüber hinaus enthält die Knolle Eiweiß, Ballaststoffe, Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium, Phosphor und Calcium und Vitamine, vor allem Vitamin C. Der Fettgehalt einer rohen, gekochten oder gebackenen Kartoffel ist verschwindend gering. Je stärker die Kartoffel industriell verarbeitet wird, desto fettreicher wird sie.

Kartoffelsorten

In Deutschland stehen etwa 200 Kartoffelsorten zur Auswahl, die sich in der Form, Farbe und in den Kocheigenschaften unterscheiden. Die Kocheigenschaften sind vom Stärkegehalt abhängig. Die Kartoffeln werden hauptsächlich nach den Kocheigenschaften und dem Zeitpunkt der Ernte unterteilt.

Kocheigenschaften

Es wird zwischen festkochenden, vorwiegend festkochenden und mehligkochenden Kartoffeln unterschieden. Festkochende Kartoffeln behalten beim Kochen aufgrund ihres geringen Stärkegehaltes ihre Form und platzen nicht auf. Sie sind gut geeignet für die Zubereitung von Salzkartoffeln, Pellkartoffeln, Bratkartoffeln, Gratin und Kartoffelsalat. Zu den festkochenden Sorten gehören zum Beispiel Cilena, Linda und Sieglinde. Vorwiegend festkochende Kartoffeln platzen beim Kochen nur leicht auf und lassen sich leicht zerdrücken. Sie eignen sich nicht nur gut für Brat- und Pellkartoffeln, sondern auch für Pommes, Puffer oder Röstis. Vertreter von vorwiegend festkochenden Kartoffeln sind Granola, Rosara, Secura oder Gloria. Die mehligkochenden Kartoffelsorten platzen beim Kochen stark auf und fallen danach fast von alleine auseinander. Der Stärkegehalt beträgt über 16 Prozent, wodurch die Struktur der Kartoffel locker und trocken ist. Die mehligkochenden Kartoffeln eignen sich hervorragend für Suppen, Eintöpfe, Püree, Kroketten, Knödel oder als Backkartoffel im Ofen.

Erntezeitpunkt

Abhängig davon, wann der Erntezeitpunkt ist, werden die Kartoffeln in Speisefrühkartoffeln und Speisekartoffeln unterteilt. Frühkartoffeln sind schon ab Anfang Juni erhältlich. Den Großteil der Frühkartoffeln gibt es im Juli. Sie werden geerntet, bevor sie vollständig ausgereift sind. Frühkartoffeln sind nicht für eine längere Lagerung geeignet. Die Speisekartoffeln können mittelfrüh (August), mittelspät (September) und spät (Oktober) geerntet werden. Speisekartoffeln können an einem kühlen, trockenen und dunklen Platz mehrere Monate gelagert werden.

Zubereitungsmöglichkeiten

Die Zubereitungsmöglichkeiten von Kartoffeln sind abwechslungsreich. Bevor die Kartoffeln in den Handel gelangen, werden sie in einer Sortieranlage nach ihrer Größe sortiert. Zur weiteren Verwendung gibt es viele Möglichkeiten. Kartoffeln werden als Futtermittel oder zur Herstellung von Alkohol eingesetzt, zu Kartoffelprodukten (Chips, Tiefkühlprodukte) verarbeitet oder pur im Handel angeboten. Die Kartoffeln können als Salzkartoffeln (ohne Schale gekocht), Pellkartoffeln (mit Schale gekocht), Bratkartoffeln (aus rohen Kartoffeln) oder Folienkartoffeln (mit Schale im Ofen gebacken) zubereitet werden. Weitere Variationen sind beispielsweise Pommes frites, Kartoffelpuffer, Kartoffelpüree oder Klöße.