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Koch-Wiki:

Officemesser

Als Officemesser wird eine Messerform bezeichnet, die aufgrund ihrer geringen Länge ein gutes und exaktes Bearbeiten filigraner Aufgaben gewährleistet. Die nur wenige Zentimeter lange Klinge weist dabei einen hohen Härtegrad auf, wodurch die Schnittführung auch bei robusteren Lebensmitteln sehr präzise vorgenommen werden kann. Das Messer gilt heute als wahrer Verkaufsschlager und lässt sich in den meisten Küchen finden.

Allgemeines zum Officemesser

Es gibt wohl keine Messerart, die in derart vielen Haushalten genutzt und geschätzt wird: Das Officemesser hat sich längst den Namen erworben, ein wahrer Tausendsassa zu sein, wenn filigrane Schneidearbeiten anstehen. Denn es kommt immer dort zum Einsatz, wo größere Messer als unhandlich gelten. Und das schon seit mehreren Jahrhunderten: Erstmals kam das Officemesser im Mittelalter am französischen Königshof zur Verwendung. Auch sein Name wurde dort geprägt. Als Office ist nicht etwa die englische Übersetzung des Büros gemeint. Ebenso wenig wird damit auf den militärischen Rang des Offiziers angespielt. Ein Office war an den französischen Herrenhäusern eine Spülküche, in der Lebensmittel geputzt, gewaschen und damit für die Verarbeitung durch den Koch in der Küche vorbereitet wurden. Genau diesen Zweck erfüllt das Messer auch heute noch.

Für kleine Schneidearbeiten unerlässlich

Das Officemesser kommt üblicherweise immer dann zur Anwendung, wenn Gemüse geschnitten, Dekorationen für den Tisch hergestellt sowie Lebensmittel geputzt und grob zerkleinert werden. Das Häuten von Tomaten, das Schälen von Obst oder sogar das Zuschneiden von Fleisch kann also zu seinen Aufgaben gehören. Darüber hinaus wird es beim Abtrennen von Sehnen des Bratens, beim Häuten von Geflügel oder auch beim Entschuppen von Fischen eingesetzt. Zwiebeln, Knoblauch und Pilze lassen sich mit keiner anderen Messerform derart schnell und derart simpel auf die gewünschte Größe bringen. Aber auch das Anschlagen zum Öffnen von Fasanen- oder Wachteleiern wird in der traditionellen Küche dem Officemesser überlassen, da es einen geraden Schnitt hinterlässt und somit keinen losen Bruch der Schale bewirkt.

Die Kürze der Klinge

Die Besonderheit des Officemessers stellt die sehr stabile, kurze und etwas kräftig geformte Klinge dar. Sie weist im Regelfall eine Länge von sechs bis acht Zentimetern auf. Baugleiche Exemplare, deren Klinge etwas länger ausfällt, werden dagegen als Spick- oder Allzweckmesser bezeichnet. Durch die etwas breitere Ausformung bearbeitet das Officemesser selbst härtere Lebensmittel sehr stabil, ohne dabei an Halt zu verlieren. Aufgrund der Kürze ist die Hebelwirkung hierbei zwar eher gering, dennoch kann über den meist ergonomisch geformten Griff ein erheblicher Druck beim Zerschneiden von Fleisch ausgeübt werden. Nicht selten ist das Officemesser somit auch in der Lage, kleinere Knochen zu durchtrennen. Beim Ausnehmen und Entbeinen von Tieren leistet es somit wichtige Dienste, die andere Messerformen mit einer längeren Klinge nicht so präzise erfüllen könnten.

Die Klinge aus Stahl

Eine weitere Besonderheit des Officemessers liegt in der Materialwahl für die Klinge. Im Gegensatz zu anderen Messertypen haben sich Metalle oder Porzellan hier nie vollständig etablieren können. Der Grund dafür liegt in der Kürze der Klinge, die jedoch bei einigen Arbeitsvorgängen einem erheblichen Druck widerstehen muss. Metall könnte unter diesen Anforderungen leicht verbiegen, Keramik würde brechen. Traditionell wurde die Klinge des Officemessers mit den härtesten verfügbaren Sorten an Stahl hergestellt. Nicht selten kam hierbei der kunstvoll geschmiedete Damast zur Anwendung. Derart luxuriöse Ausformungen lassen sich heute zwar nicht mehr allzu häufig finden. Der Grundsatz aber, dass die Klinge des Messers einen hohen Härtegrad aufweisen muss, besteht noch immer. Dafür gelingt das Durchtrennen von Sehnen und kleinen Knochen beinahe spielend leicht.

Die Pflege der Klinge

Allerdings ist eine derart gehärtete Klinge immer auch anfällig für Brüche. Sicherlich nicht im alltäglichen und zweckgemäßen Einsatz. So aber doch bei einem falschen Gebrauch. Dieser kann schon dann vorliegen, wenn das Messer in der Spülmaschine gewaschen wird. Die dortigen Temperaturen fallen sehr hoch aus – können damit aber die Eigenschaften des Stahls beeinträchtigen und in extremen Fällen sogar seine Zerstörung bewirken. Gleiches gilt für die Verwendung von Reinigungsmitteln: Die in den Chemikalien enthaltenen Säuren dringen in die obersten Schichten der Klinge ein und lösen dort eine Veränderung der Struktur aus. Bei einem langfristigen Fehlgebrauch kann die Klinge auch auf diese Weise geschwächt werden. Nach der Verwendung sollte das Messer daher lediglich unter klarem Wasser gesäubert und anschließend sofort abgetrocknet werden.

Tipps für die Anwendung des Officemessers

Aufgrund seiner Form, seiner Handlichkeit und seiner vielseitigen Einsatzmöglichkeiten gilt das Officemesser in den meisten Haushalten als kleiner Alleskönner. Entsprechend oft und gerne wird es verwendet. Der umsichtige Einsatz umfasst allerdings nur die bereits erwähnten Tätigkeitsfelder. Für das häufige Schneiden von Fleisch, das Zerbrechen von Knochen oder das Entschuppen von Fischen wurde die Klinge jedoch nicht konzipiert – auch, wenn sie diese Aufgaben zunächst scheinbar mühelos erfüllt. Für derlei Anwendungen sollte jede Küche die passenden Messer aufweisen. Verliert die Klinge durch den häufigen Gebrauch doch einmal an Präzision, so gilt das Nachschärfen aufgrund der Kürze des Stahls als vergleichsweise schwierig: Hier sollten die Kosten einer professionellen Schärfung nicht gescheut werden – jedenfalls dann nicht, wenn das Officemesser bereits beim Kauf eine hohe Qualität besaß.