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Koch-Wiki:

Parfümieren

Die Kochtechnik Parfümieren ist ein filigranes Verfahren bei der Lebensmittelpräparation, durch das Produkte mit einem leichten Aroma untermalt werden. Deswegen wird von dieser Methode auch unter der Bezeichnung Aromatisieren gesprochen. Das Parfümieren ist grundsätzlich ein Arbeitsschritt, der äußerste Präzision voraussetzt und deshalb oftmals von geübten Fachleuten praktiziert wird.

Der Begriff wurde hierbei dem klassischen Parfümieren in der Kosmetikindustrie nachempfunden. Ähnlich wie jener, hat demnach auch diese Küchentechnik die Aufgabe, einen charakteristischen aber unaufdringlichen Duft zu verströmen. Dieser soll die Speisen begleiten und ihnen obendrein einen besseren Geschmack schenken, ohne deren natürliches Aroma zu verfälschen. Für gewöhnlich gebrauchen Fachkräfte für die Ausführung des Parfümierens daher flüssige Zutaten, die in ihrem Geruch und ihrer Geschmackrichtung sehr prägnant sind, wie Spirituosen. Folglich kann eine breit gefächerte Auswahl an Gerichten durch dieses Prozedere bearbeitet werden. Insofern ist das Parfümieren ein etablierter Bestandteil im Kochbereich und in der Patisserie.

Damit es aber zu den präferierten Ergebnissen führt, ist die fachgerechte und genaue Anwendung der Technik unvermeidbar.

Das Parfümieren mit alkoholischen Flüssigkeiten

Eine der vorrangigen Zutaten für die Küchentechnik Parfümieren ist der Alkohol, denn jener besitzt ein ausgeprägtes Eigenaroma. Dadurch kann er hervorragend als Geschmacksträger dienen. Sein Einsatz ist jedoch abhängig von den Grundprodukten, die er parfümieren soll.

So gleicht das Verfahren in Kombination mit Tortenböden oder Kuchen dem Tränken. Als alkoholische Komponente wird hier meistens Rum verwendet. Mitunter fungieren dabei auch Trockenfrüchte als Bestandteile des Bodens. Diese werden daraufhin mit wenigen Tropfen Alkohol beträufelt. Anschließend müssen sie kurz durchziehen und lassen sich später unter den Teig heben. Damit entstehen ein unaufdringlicher Duft sowie eine dezente Geschmacksverstärkung.

Ist das Parfümieren wiederum die Basis für Süßspeisen, darunter schaumige Cremes, verfeinern Profis die Masse normalerweise mit diversen Likören, wie Eierlikör. Jener muss dann in kleinen Mengen von circa zwei bis drei Esslöffeln mit der Substanz vermischt werden.

Die Methode des Parfümierens durch Alkohol kann aber auch Soßen oder Suppen mit der geschmacklichen Raffinesse perfektionieren, indem Weinbrand oder Wein in geringer Dosierung zu der heißen Flüssigkeit gegeben wird.

Die Küchentechnik Parfümieren ist dementsprechend äußerst flexibel. Daher unterstützt sie das Aroma von Lebensmitteln noch in anderer Form, wie bei der Verwendung von Gewürzen.

Das Parfümieren mit Kräutern und Gewürzen

Die Verfahrensweise für das Parfümieren kann dank ihrer Vielseitigkeit ebenfalls in Kombination mit aromatischen Kräutern sowie intensiven Gewürzen, darunter Thymian oder Rosmarin, stattfinden.

Dann werden jene im Ganzen neben den Lebensmitteln im Topf platziert und mitgegart. Dadurch gelingt eine abgeschwächte Aromafreisetzung und die Produkte erhalten lediglich eine unterschwellige Duft- sowie Geschmacksnote. Aus diesem Grund wird bei jenem Prozess nicht von dem Würzen, sondern von dem Parfümieren gesprochen.

Da diese Kochtechnik somit sehr variabel ist und Speisen durch einen aromatischen Wiedererkennungswert ergänzt, nutzen sowohl gehobene Küchen als auch ambitionierte Kochanfänger ihre positiven Effekte bei der Speisenzubereitung.

Das Parfümieren als aromatischer Zusatz bei heimischen Menükreationen

Wer die Kunst des Parfümierens bei seiner Küchenarbeit anwenden möchte, sollte in erster Linie einen ausgeprägten Geschmacks- und Geruchssinn besitzen. Schließlich bilden diese Faktoren das Grundkonzept für formvollendete Resultate. Hierfür wäre es gut, wenn die eingesetzten Zutaten sowie deren Aroma und Intensität bekannt sind. Andernfalls könnte das Parfümieren schnell den Eigengeschmack der Lebensmittel überdecken. Die Menge orientiert sich in diesem Zusammenhang auch an dem jeweiligen Produkt und dessen Dominanz. Wird beispielsweise mit Rum parfümiert, sorgt schon eine niedrige Dosis für das richtige Aroma.

Des Weiteren ist es ratsam, die Durchführung der Küchentechnik vorsichtig und schrittweise zu vollziehen. Zugleich könnte eine regelmäßige Kostprobe helfen, die Überdosierung zu verhindern. Immerhin lassen sich Gerichte, die zu stark parfümiert wurden, nur schwer wieder neutralisieren. Besser wäre also ein sparsamer Umgang mit den Duftstoffen. Mitunter hilft es auch, die Verfahrensweise öfters zu üben, weil sich infolgedessen Erfahrungen sammeln lassen und es zu einer routinierten Ausübung des Parfümierens kommt. Gerne dürfen dann ätherische Öle die Speisen durch ihren Duft bereichern, denn das Parfümieren eröffnet interessierten Kochlaien eine umfangreiche Palette an Zutaten. Vor allem in asiatischen und arabischen Ländern wird für jene Methode vornehmlich mit Rosenwasser gearbeitet. Dieses hat ein ausgefallenes Aroma und bringt den Menüs einen Hauch Exotik, der in der regionalen Küche ebenfalls den extravaganten Wohlgeschmack unterstützen könnte. Falls das Kochverfahren hingegen faden und eher unscheinbaren Lebensmitteln, darunter Reis, zu mehr Individualität verhelfen soll, bietet sich Kardamom an, während steif geschlagene Sahne eine geschmackliche Aufwertung bekommt, wenn sie mit einigen Tropfen Likör oder anderen Duftstoffen parfümiert wird.

Das Prozedere des Parfümierens ist allerdings nicht ausschließlich bei der geschmacklichen Veredelung beliebt. Es gelingt auch eine alternative Anwendungsform jener Kochmethode. Dafür ist die Zusammensetzung von Öl oder Essig mit verschiedenen harten Kräutern und getrockneten Chilischoten gedacht. Sie hat das Ziel, den Substanzen ein besonderes Eigenaroma zu schenken, welches diese später weitergeben, sobald andere Speisen mit ihnen parfümiert werden.

Im Allgemeinen ist die Kochtechnik Parfümieren deshalb eine erlesene Art, um Lebensmitteln den aromatischen Feinschliff zu geben, der ihren Duft und Geschmack optimiert.