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Porz

Eine Porz ist ein traditionsreiches Trinkgefäß aus der moselfränkischen Region. Der Name leitet sich dabei von dem fränkischen Dialekt ab und ist eine Abkürzung von Porzellan, dem Werkstoff für die Porz.

Im Allgemeinen wird das Gefäß nur in Verbindung mit dem sogenannten Viez genutzt, einem sauren Wein. Deswegen fällt auch häufig der Begriff Viezporz. Mitunter servieren gastronomische Lokalitäten aber ebenfalls den bekannten Apfelwein in einer Porz.

Zwar ist sie in ihrer Heimat bis heute als unverzichtbarer Begleiter zu den alkoholhaltigen Getränken zu finden, doch international konnte sich das Gefäß nie richtig etablieren. Auch innerhalb des moselfränkischen Raums ist die Viezporz längst nicht mehr in jedem gastronomischen Betrieb zu finden. Trotzdem gilt sie bei vielen Touristen als beliebtes Souvenir und wird von den Moselfranken in Ehren gehalten. Dies liegt auch an ihrer einzigartigen Optik und den erstklassigen Materialien.

Das Aussehen und die Werkstoffe der Porz

Eine Porz wirkt wie ein Bier-Krug und gleicht folglich einem herkömmlichen Keramikbembel. Sie hat einen Henkel und eine voluminöse aber gerade Silhouette. Die Standardgröße ist bei 0,4 Litern angesiedelt, doch aktuell treten ebenfalls Porz-Gefäße in Erscheinung, die 0,2 Liter umfassen oder sogar nur 4cl. Letztere fungieren dann als Miniatur-Krug für Schnaps.

Außerdem wird die Viezporz grundsätzlich aus weißem Porzellan gefertigt. Hier sind gravierende Differenzen zwischen den Modellen vorhanden, die sich auf Kriterien, wie Qualität, Sicherheit und Preis, beziehen. Demnach werden günstigere Varianten, deren Produktionsstätten in Ländern, darunter China oder Rumänien, ansässig sind, nach anderen Maßstäben entwickelt.

Insbesondere Manufakturen aus Moselfranken, wie beispielsweise Trier, stellen das Trinkgefäß hingegen noch immer in Handarbeit her und legen größten Wert auf Präzision sowie schlichte Eleganz. Deswegen erhalten solche Ausführungen eine zusätzliche Spezialglasur, die das Produkt dezent glänzen lässt und sowohl außen als auch im Innenteil aufgetragen wird. Zugleich kommen bei der Produktion ausschließlich exzellente Materialien zum Einsatz, die alle gesetzlichen Vorgaben in puncto Hygiene berücksichtigen. Für eine leichtere Handhabung finden sich obendrein Porz-Modelle, die einen ergonomischen Henkel haben. Um Verwechslungen zu vermeiden und zu beweisen, dass es sich bei den Gefäßen um Originale handelt, werden des Öfteren der Firmenname und das Logo darauf verewigt.

Kenner und anspruchsvolle Nutzer präferieren in der Regel diese edleren Modelle und deren positive Eigenschaften, weil sie wertvoller sind. Unabhängig von der Ausführung ist das Trinkgefäß allerdings immer die Basis für das Servieren von Viez.

Die Verwendung der Porz

Das renommierte Trinkgefäß dient seit seiner Entstehung als Grundlage für Viez. Dieser Wein wird hauptsächlich aus Äpfeln hergestellt, lässt sich aber auch aus Birnenmost oder einer Mischung beider Obstsorten zubereiten.

Gerade die Äpfel, die sich für den Viez eignen, werden von einer überdurchschnittlich ausgeprägten Säure dominiert, weshalb sie nicht genießbar sind. Oftmals nennen Einheimische die mostreichen Produkte auch Viezäpfel. Der fertige Wein ist meistens ein optimales Getränk zu sehr fetthaltigem Essen, einer Käseplatte oder Backfisch.

Eine Viezporz ist aber nicht ausschließlich als Trinkgefäß geläufig, sondern wird auch gerne als regionales Souvenir genutzt. Dies spiegelt sich vornehmlich in den verschiedenen Variationen wieder.

Die Modelle der Porz

Die beliebteste Variante der Porz ist die klassische Ausführung in schlichtem Weiß. Gerade Liebhaber der hochwertigen Trinkgefäße bevorzugen die ursprüngliche Form bis heute.

Bedingt durch den Fortschritt sind inzwischen allerdings auch Versionen mit verschiedenen Motiven erhältlich. Vor allem Lokalitäten können somit ihr Logo auf das Gefäß drucken lassen und es dadurch unverwechselbar machen.

Gleichzeitig wächst die Bedeutung der Porz für den Tourismus, weshalb Hersteller reagierten und weitere Modelle entwickelten, die für Interessenten noch attraktiver sind. Hierzu gehören beispielsweise Gefäße mit Wunschgravur oder einer ästhetischen Dekoration. Sie können nach den eigenen Vorstellungen designt werden und präsentieren Urlaubern und Sammlern ein individuelles Unikat. Dies eignet sich als Andenken oder originelle Geschenkidee. Damit steigt auch die Nachfrage und die Porz wird ihrem Ruf als traditionelles Trinkgefäß gerecht, obwohl sie beinahe abgeschafft worden wäre.

Der Kampf um den Erhalt der Porz

Die Porz hat für Moselfranken einen ideellen Wert, doch 2014 drohte ihr ein Produktionsstopp infolge einer EU-Verordnung. Grund dafür war der fehlende Maßstrich, denn jener gewährleistet normalerweise, dass ein Gefäß das vorgegebene Volumen weder unter- noch überschreitet.

Schon kurz nachdem dieses beabsichtigte Verbot öffentlich bekannt wurde, folgte allerdings die Gegenwehr der Porz-Verfechter. Gemeinsam mit Politikern machte sich daraufhin eine Facebookgruppe für den Erhalt des Trinkgefäßes stark und siegte. Infolge einer Einigung gelang es letztendlich, den Viezporz vor der Abschaffung zu schützen.

Auf diese Weise ist der Porz weiterhin ein urtümliches Produkt, auf das die Moselfranken nicht verzichten wollen und das auch grenzübergreifend wegen seiner charakteristischen Erscheinung geschätzt wird.