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Saftbräter

Als Saftbräter wird ein Set aus Topf und dazugehörigem Deckel bezeichnet, in dem das Garen von Lebensmitteln möglich ist. Durch die spezielle Ausformung beider Bestandteile wird im Innenbereich eine hohe Hitzeentwicklung gewährleistet. Aufgrund der dabei stattfindenden Zirkulation des Dampfes können Aromen und Vitamine nicht entweichen. Entscheidend ist hierbei jedoch das Material, aus dem der Bräter gefertigt wurde.

Allgemeines zum Saftbräter

Die heute erhältlichen Saftbräter aus Stahl oder Gusseisen arbeiten in ihrer Funktionsweise noch immer so, wie erste vergleichbare Erfindungen – damals aus Stein – bereits in den antiken Kulturen bekannt waren: Das Lebensmittel gart unter hoher Hitze in einem beinahe luftdicht verschlossenen Gefäß, in dem die aufsteigende Wärme zirkulieren kann. Der Topf und der dazugehörige Deckel sind jeweils massiv aus einem Stück gefertigt. Eine an der Innenseite des Deckels geführte Nut soll die Rückgabe des aufsteigenden Wasserdampfes an das zu erwärmende Gut gewährleisten. Der Braten muss dadurch im weiteren Verlauf nicht mehr begossen werden. Ebenso ist ein ständiges Kontrollieren desselben nicht notwendig. Vitamine und Mineralstoffe können zudem nicht vergeudet werden, da sie zwar aus dem Fleisch oder Gemüse entweichen, letztlich aber in den eigenen Saft fließen.

Die charakteristische Form

Saftbräter lassen sich heute in unterschiedlichen Gestalten finden. Ovale oder rechteckige Töpfe haben sich dabei ebenso wie quadratische oder sogar runde Formen etabliert. Gleich ist ihnen allen der grundsätzliche Aufbau. Bei ihm gilt, dass die Außenwände etwas tiefer als der Boden gezogen werden. Daher steht der Saftbräter zwar auf der Wärmequelle, kommt mit dieser jedoch nicht in direkte Berührung – ein Anbrennen des Lebensmittels wird vermieden. Darüber hinaus werden die Außenwände zweilagig hergestellt, sodass sich zwischen ihnen ein Luftpolster bilden kann. Auch dieses erwärmt sich bei ansteigenden Temperaturen und wirkt damit wie eine isolierende Schicht, die die Hitze im Topf ansteigen lässt. Die Struktur der Innenseiten des Deckels sorgt mit ihrer umlaufenden Nut für eine sorgsame Zirkulation aller Dämpfe und Aromen.

Saftbräter aus Gusseisen

Die jeweiligen Eigenschaften des Topfes sind jedoch in hohem Maße von dem Material abhängig, aus dem dieser gefertigt ist. Am bekanntesten für den Saftbräter ist dabei das Gusseisen. Es gewährleistet eine optimale Entwicklung und Verteilung der Hitze. Der im Backofen erwärmte Topf kann im Innenbereich durchaus Temperaturen von 200 Grad Celsius aufweisen. Ebenso gelten derartige Modelle als pflegeleicht: Sie werden nach der Verwendung mit einem trockenen Tuch oder etwas Wasser gereinigt. Dass sich dabei in den Poren des Gusseisens immer Rückstände bilden können, gehört zu den Eigenschaften des Materials. Im Laufe der Zeit entwickelt sich an den Innenwänden eine Patina, die einer Antihaftbeschichtung ähnelt. Nachteilig gestaltet sich beim Gusseisen allerdings, dass die Töpfe nicht auf modernen Induktionsherden verwendet werden können.

Saftbräter aus Edelstahl

Ein rundum überzeugendes Gesamtpaket bieten demgegenüber die Töpfe und Deckel aus Edelstahl. Sie weisen meist ein deutlich geringeres Gewicht als das Pendant aus Gusseisen auf und wirken damit handlicher im Umgang. Ebenso sind sie einfach zu reinigen, ohne dass die Bildung einer Patina erforderlich wäre. Als besonderer Pluspunkt muss zudem gewertet werden, dass Edelstahl auf allen Hitzequellen – vom offenen Feuer bis hin zum Induktionsherd – ohne Qualitätsverlust verwendet werden kann. Allerdings darf bei derartig hochwertigen Exemplaren auch mit steigenden Preisen gerechnet werden. Im Vergleich zu Töpfen aus Gusseisen durchlaufen jene aus Edelstahl einen längeren Herstellungsprozess. Gute Modelle können mühelos ein Kostenniveau von 100 bis 200 Euro erreichen. Spezielle Legierungen wie etwa aus Kupfer erhöhen zudem die Güte und damit die Lebensdauer des Bräters.

Saftbräter aus Keramik

Deutlich seltener als die beiden vorgenannten Formen lassen sich Saftbräter aus Keramik finden. Sie verfügen meist über eine Beschichtung aus Emaille, wodurch sich mehrere positive Eigenschaften ergeben. Die Innenwände sind damit vor Kratzern geschützt. Die Reinigung erfolgt zudem ohne Probleme, da sich keine Rückstände an den Seiten bilden können. Etwas Anderes ergibt sich jedoch dann, wenn das aus Keramik oder Ton gebrannte Exemplar keine Schutzschicht aufweist. Häufig muss der Topf in diesen Fällen vor der Verwendung gewässert werden. Ebenso können sich in den dann nicht verschlossenen Poren immer wieder Rest der Speisen einlagern, wodurch sich das Säubern schwieriger gestaltet. Abschließend sind Töpfe ohne Emaillierung nicht für den Gebrauch auf dem Induktionsherd geeignet – sie spielen ihre Stärken dagegen im Ofen sowie auf dem offenen Feuer ideal aus.

Tipps für den Kauf und die Verwendung

Der Erwerb eines Saftbräters ist zunächst stets mit hohen Kosten verbunden. Allerdings lohnen sich die Investitionen, da Topf und Deckel bei solider bis guter Qualität einen einmaligen Kauf darstellen. Dieser will jedoch gut durchdacht sein, da es durch die Wahl des Materials und den Aufwand bei der Fertigung zu deutlich voneinander abweichenden Eigenschaften kommen kann. Gusseisen, Edelstahl und Keramik bieten für sich genommenen eine hohe Güte und vereinen mehrere Vorteile auf sich. Je nach Verwendungszweck kennt jeder der Werkstoffe aber zugleich einige Nachteile. Entscheidend ist es daher, vor dem Erwerb immer auch die individuelle Nutzung zu überdenken. Nach heutigem Stand gelten jedoch Saftbräter aus Edelstahl als besonders vielseitig einsetzbar und leicht in der Reinigung.