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Sanddorn

Der Sanddorn ist eine Beerenfrucht aus der Gattung der Sanddorne und zählt daher zu den Ölweidengewächsen. Nicht selten wird er auch als rote Schlehe oder Sandbeere betitelt. Letzteres gibt bereits Aufschluss darüber, welche Bodenbeschaffenheit die Pflanze zum Gedeihen benötigt. Folglich bevorzugt sie einen kalkhaltigen Untergrund aus Kies oder Sand. Außerdem finden sich die Gewächse eher in sonnigen Regionen und an höher gelegenen Gebieten.

Grundsätzlich zeichnet sich der Sanddorn aber durch seine Unempfindlichkeit aus, denn er verträgt große Hitze ebenso gut wie Kälte oder Trockenheit. Darum konnte er sich auch in Europa ansiedeln und die Küsten im Norden von Deutschland erobern. Eine weite Reise, die auf die Verschiebungen in der Eiszeit zurückgeht. Schließlich war die Frucht zu Beginn nur in Nepal beheimatet.

Ihre botanische Bezeichnung „Hippophaes Dioscoridis“ bekam sie ebenfalls erst im 17. Jahrhundert, während Sanddorn vorher zu den Kreuzdorngewächsen gehörte. Mittlerweile hat sich die Sandbeere jedoch international etabliert und gilt als geschätztes Produkt für die Lebensmittelindustrie. Das verdankt die Frucht natürlich in erster Linie ihren vorteilhaften Eigenschaften.

Der Sanddorn in der Übersicht

Die Basis für die wertvollen Früchte ist ein dorniger Strauch mit sommergrünem Laubblattbestand, der circa 1-6 m in die Höhe ragt. Die Blätter selbst gleichen in ihrem Wuchs der Weide und sind in etwa 40-80 mm lang sowie von zierlicher Breite mit 3-8 mm. Im Gegensatz zu anderen Gewächsen zeigt sich die Farbe hier eher in einem schlichten grau-grün. Die Blattunterseiten werden dann noch von einem dichten Haarkleid geziert. In Ergänzung dazu präsentieren sich die kleinen Blüten in einem zarten Gelb.

Als Kontrast zu diesem dezenten Aussehen beweisen die Früchte Wiedererkennungswert, indem sie intensiv orange bis rot, manchmal auch gelb leuchten. Sie sind nahezu oval und recht winzig mit einer Länge von 6-8 mm. Vornehmlich lassen sie sich auch als Schein-Steinfrüchte bezeichnen. Ihre Schale ist von platten Schuppenhaaren besetzt, die schildförmig angeordnet sind. Das Fruchtfleisch erweist sich wiederum als dünn und besitzt eine breiförmige Konsistenz.

Zugleich enthält die Frucht eine Vielzahl an ätherischen Ölen, die in Kombination mit dem säuerlichen und leicht herben Aroma für eine harmonische Vereinigung positiver Inhalte sorgen. Jene sind allerdings nicht leicht zu nutzen, denn die Beeren bringen so manchen Menschen bei der Ernte an den Rand der Verzweiflung.

Die Ernte-Varianten für den Sanddorn

Im Allgemeinen birgt die Ernte der Sanddorn-Früchte gewisse Tücken, weil die Dornen eine simple Beschaffung der Produkte verhindern. Deswegen entstanden verschiedene Lösungsansätze, um die Beeren zwischen August und Dezember möglichst unkompliziert ernten zu können.

Hierzu gehören:
  • das Abschütteln, bei dem zunächst ein großes Tuch den Boden vor dem Strauch bedeckt und die Früchte anschließend von den Ästen abgeschüttelt werden. Dafür nutzen die Leute meistens diverse Holzwerkzeuge und üben energische Bewegungen aus
  • das Melken, was darauf abzielt, den wichtigen Fruchtsaft aus den Schein-Steinfrüchten zu pressen, ohne diese von den Zweigen zu entfernen
  • das Abschneiden, welches vorsieht, die ertragsreicheren Äste vorsichtig von den Sträuchern abzuschneiden und im Anschluss für etwa 3 oder 4 Tage bei Temperaturen um Minus 38 Grad einer Schockgefrierung zu unterziehen. Daraufhin lassen sich die Früchte mittels einer Rüttelmaschine von den einzelnen Zweigen entfernen.
Eine solche Methode ist in der heutigen Zeit vorherrschend, da die zwei oben aufgeführten Verfahren die Pflanze schwer schädigen könnten und das Endergebnis deutlich geringere Mengen an Beeren hervorbringt. Zudem ist im Zusammenhang mit derartigen Vorgehensweisen ein erhöhtes Verletzungsrisiko vorhanden, weshalb die dritte Option für eine Ernte die fortschrittlichste und optimalste wäre.

Somit gelingt es dem Sanddorn, die Küchen der Welt zu bereichern und Konsumenten mit seinen Vorzügen zu beeindrucken.

Der Sanddorn als Lebensmittel

Die Schein-Steinfrüchte des Sanddorns stecken voller positiver Nährstoffe und bieten ihren Verwendern ein Maximum an Vitamin C. Dessen Konzentration ist sogar um ein Vielfaches intensiver als bei Orangen oder auch Zitronen. Zusätzlich punkten die Früchte mit dem unverzichtbaren Vitamin B12 und verhindern insbesondere bei der vegetarischen oder veganen Ernährung den Auftritt von Mangelerscheinungen. Abgerundet wird dieses Potpourri an gehaltvollen Inhaltsstoffen noch durch Beta-Karotin, sodass Nutzer eigentlich ihren kompletten Tagesbedarf mit Sanddorn abdecken können.

Leider sind die Beeren nur selten für den rohen Verzehr geeignet und demzufolge kaum in unbehandelter Form erhältlich. Mitunter gibt es sie jedoch als Tiefkühlprodukte in russischen Märkten zu kaufen. Für gewöhnlich lässt sich Sanddorn aber in fertiger Ausführung erwerben und ist Bestandteil anderer Lebensmittel.

Am häufigsten taucht er wohl als Saft oder Zutat von Aufgussgetränken, wie Früchte- und Kräutertees, auf. Vor allem in Verbindung mit Rooibos beweist er seine aromatische Wirkung. Des Weiteren sind die Beeren für die Herstellung von Mus, Likör, Obstwein oder Nektar geeignet. Der optimiert oftmals Cocktails. Freunde von fruchtigen Süßwaren profitieren dagegen von Bonbons aus dem Öl des Fruchtfleischs und als Komponente von Fruchtaufstrichen oder getrocknet im Müsli verfeinert die Beere das Frühstück. Eine weitere Verwendungsart sind Nahrungsergänzungsmittel, denn auch dort treten die Früchte in Erscheinung.

Auf diese Weise kann Sanddorn seine erstklassigen Inhaltsstoffe in den verschiedensten Produkten verewigen.