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Schaumlöffel

Das vielseitige Küchenwerkzeug wurde ursprünglich erdacht, um den eiweißhaltigen Schaum, der beim Aufkochen von Fleisch entsteht, abzuschöpfen. Getreu diesem Verwendungszweck erhielt der Küchenhelfer den Namen Schaumlöffel oder Schaumkelle. Allerdings wird das Küchenwerkzeug auch bei vielen anderen Arbeiten in der Küche benötigt. Eine Schaumkelle gleicht einer abgeflachten Suppenkelle, die wie ein Sieb durchlöchert ist. Sie eignet sich daher auch hervorragend, um Gemüse, Klöße oder Frittiertes aus der Garflüssigkeit zu heben.

Von der Kirche in die Küche

Wie es scheint, hat der Schaumlöffel eine lange Geschichte. Allerdings sind seine Ursprünge nicht in der Küche, sondern in der Kirche zu suchen. Bereits im 6. Jahrhundert wurden in der Kirche sogenannte Sieblöffel verwendet. Damit fischten geistliche Würdenträger unerwünschte Korkreste oder andere Fremdkörper aus dem Messwein im Abendmahlskelch. Sieblöffel sind auch heute noch in vielen Sakristeien zu finden. Ob das sakrale Hilfsmittelchen allerdings tatsächlich als Vorläufer der Schaumkelle gelten kann, ist nicht belegt.

Vielseitige Anwendungsgebiete

Schaumlöffel sind vielseitige Helfer im Küchenalltag und daher elementarer Bestandteil jeder gut ausgestatteten Küche. Durch den langen Griff, die etwas abgewinkelte Form und die leichte Wölbung der Siebkelle lässt sich selbst Gargut, das sich am Topfboden befindet, bequem aufnehmen und herausheben. Flüssigkeit und Fett können beim Abschöpfen schnell durch die Sieblöcher ablaufen. Das Gargut schwimmt nach dem Herausheben weder im Fett noch kommt es verwässert auf den Teller. Gerade bei der Zubereitung von Klößen, Gnocchi oder Ravioli ist eine Schaumkelle unabdingbar. Empfindliches Gargut würde das Abgießen in ein Sieb übel nehmen und nicht unbeschadet überstehen. Zarte Köstlichkeiten wollen vorsichtig aus dem siedenden Wasser gehoben werden, wenn sie nicht zerfallen sollen.

Auch Liebhaber selbst gemachter Spätzle werden auf eine Schaumkelle kaum verzichten können. Da die leckeren Vertreter süddeutscher Kochkunst portionsweise gegart werden, gilt es, die oben schwimmenden Spätzle herauszuheben, bevor die nächste Portion zu Wasser gelassen wird. Ebenso dient ein Schaumlöffel auf ideale Weise dazu, blanchiertes Gemüse aus dem Wasser zu heben. Aber auch beim Herausnehmen von Frittiertem – ob in schwimmendem Fett ausgebackene Berliner oder kleine Hackbällchen – ist ein Schaumlöffel willkommener Küchenhelfer. Sogar beim Abschöpfen von erkaltetem Fett auf Brühen und Soßen tut eine Schaumkelle beste Dienste.

Schaumlöffel sind auch aus der asiatischen Küche nicht wegzudenken. Wer einmal bei Asiaten zu Gast war und einen Blick in die Küche werfen durfte, weiß, wovon die Rede ist. Er wird sich über ein wahres Sammelsurium von Schaumkellen in allen Größen gewundert haben, die da an der Wand aufgereiht sind. Freilich haben Schaumkellen in Fernost ein ganz anderes Design. Hier besteht das Kochutensil meist aus einem Bambusstab und einem weitmaschigen Drahtgeflecht. Sie kommen nahezu bei jedem Gericht zum Einsatz.

Unentbehrlich beim Klassiker Rinderbrühe

Nun zu dem Klassiker, der dem vielseitigen Küchenwerkzeug zu seinem Namen verhalf: der Rinderbrühe. Kaum jemand kann dem köstlichen Duft widerstehen, wenn Rindfleisch, Wurzelgemüse und Kräuter sanft auf dem Herd vor sich hin köcheln. Soll die Rinderbrühe zur wunderbar klaren, duftenden Verführung werden, ist der Einsatz eines Schaumlöffels unabdingbar. Bei der Herstellung von Rinderbrühe oder jeder anderen Fleisch- oder Geflügelbrühe wird das Fleisch in kaltem Wasser angesetzt. Sobald der Siedepunkt erreicht ist, bindet das aus dem Fleisch austretende Eiweiß und steigt als graubrauner Schaum an die Oberfläche. Jetzt ist der richtige Moment, den Schaum mit der Schaumkelle abzuschöpfen. Entfernt man diesen Schaum nicht, löst er sich beim weiteren Kochvorgang auf und trübt die Brühe unschön ein.

Edelstahl oder Kunststoff?

Hierzulande bestanden Schaumlöffel früher meist aus Aluminium – heute haben sich jedoch eher andere Materialien durchgesetzt. Das Küchenutensil besteht überwiegend aus Edelstahl. Schaumkellen kommen mal hochglanzpoliert, mal in edler satinierter Optik daher. Schaumlöffel werden mehr und mehr auch aus antihaftbeschichtetem Kunststoff angeboten. Was ästhetisch ansprechender ist, mag jeder für sich selbst entscheiden.

Eine Schaumkelle kommt selten allein

Überall, wo gekocht wird, ist es von Vorteil, eine Schaumkelle in Reichweite zu haben. Es kann sogar sinnvoll sein, das nützliche Küchenutensil in verschiedenen Ausführungen zu besitzen. Denn nicht jede Schaumkelle ist für jede Anforderung geeignet. Je nach zu lösender Aufgabe sind kleinere oder größere Öffnungen erforderlich. Bei bestimmten Arbeitsgängen, so beim Herausheben von Frittiertem, ist ein Schaumlöffel aus Drahtgeflecht die bessere Lösung. Das Fett kann optimal abtropfen und knusprig Frittiertes wird nicht zu einer fetttriefenden Angelegenheit. Gerade bei Speisen, die beim Frittieren viel Fett aufnehmen wie zum Beispiel Auberginen oder Calamares, kann man getrost auf eine Extraportion Fett verzichten. Auch das Material des Schaumlöffels spielt eine Rolle. Schaumkellen aus Kunststoff sind zur Verwendung in siedendem Öl weniger geeignet, denn Öl entwickelt weit höhere Temperaturen als Wasser. Ihr Einsatz ist eher sinnvoll, wenn Speisen aus antihaftbeschichtetem Kochgerät herausgehoben werden. Eine Schaumkelle aus Metall könnte die Beschichtung beschädigen.

Fazit

Schaumlöffel sind variabler als gedacht und erfüllen in der Küche durchaus wichtige Aufgaben. Es ist also von Vorteil, nicht nur einen Schaumlöffel zu besitzen. So ist für jeden Arbeitsschritt das richtige Werkzeug zur Hand – und schön ist es allemal, wenn die Küchenhelfer griffbereit an der Wand aufmarschieren.
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