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Schwarzer Winter-Rettich

Der Schwarze Winter-Rettich ist gleichermaßen unter dem Namen Schwarzer Rettich bekannt und wurde bereits im Jahr 2500 vor Christus in Ägypten sehr geschätzt. Es wird vermutet, dass vor allem die Regionen entlang des Mittelmeers mit dem Anbau und der Nutzung des Gemüses vertraut waren.

Im deutschsprachigen Raum ist von der Rettichart etwa ab dem neunten Jahrhundert die Rede. Besonders Klostergemeinschaften nutzten sie zum allgemeinen Verzehr und schätzten ihre gesundheitlichen Vorzüge. Eine gewisse Berühmtheit wurde dem Schwarzen Winter-Rettich durch die kräuterkundige Benediktinerin Hildegard von Bingen zuteil. Sie räumte dem Gemüse in ihrem Klostergarten einen Platz ein und bezeichnete es mit dem Namen "Retich".

Im Mittelalter findet der Schwarze Winter-Rettich Eingang in die medizinische Literatur. Im Bereich der Kräuterheilkunde wird das Kraut von den beiden bekannten Ärzten Otto Brunfels und Leonhart Fuchs besonders erwähnt.

Zur Botanik des Rettichs

Der Schwarze Rettich wird der Familie der sogenannten Kreuzblütengewächse zugeordnet. Entsprechend besteht eine Verwandtschaft mit Meerrettich, Radieschen und Senf, sowie im weiteren Sinn mit Rot- und Blumenkohl.

Der Schwarze Winter-Rettich hat seine farbliche Bezeichnung aufgrund eines braun-schwarzen Schorfkleides, mit dem er überzogen ist. Die Erscheinungsform variiert zwischen länglich und abgeflacht rund. Entgegen der äußeren Farbgebung ist der Rettich im Inneren vollständig weiß. Sein Gewicht liegt bei 400 bis 500 Gramm.

Die gesundheitliche Wirkung

Die wesentliche und letztlich herausragende gesundheitliche Eigenschaft des Schwarzen Winter-Rettichs ist sein hoher Gehalt an Vitamin C. Diese Eigenschaft machten sich vor Jahrhunderten bereits die Seefahrer zu eigen, die den Rettich auf langen Schiffsreisen in großen Mengen dabei hatten, um der gefürchteten Krankheit Skorbut vorzubeugen.

Darüber hinaus enthält der Rettich spezielle Öle, die auch für den scharfen Geschmack verantwortlich sind. Es handelt sich hierbei um Glukoraphain und Raphanol. Die Öle weisen eine antibakterielle Wirkung auf und sind darüber hinaus in der Behandlung von Gallenbeschwerden, Erkältungen und Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises hilfreich.

Den ätherischen Ölen wird auch eine positive Wirkung auf die Atemwege nachgesagt. Aus dem Fleisch des Rettichs lässt sich zusammen mit Honig ein Sirup herstellen, der als eine Art Hustensaft eine schleimlösende Wirkung aufweist.

Anbau und Lagerung

Der Schwarze Winter-Rettich erfreut sich als sogenanntes "altes" wiederentdecktes Gemüse zunehmender Beliebtheit. Er lässt sich gut im eigenen Garten anbauen. Der Rettich bevorzugt einen lockeren Boden mit leicht lehmiger Konsistenz. Der Humusanteil sollte für ein gutes Wachstum ausreichend gegeben sein. Als Zeitpunkt für die Aussaat ist Juli ideal geeignet. Auf diese Weise kann vor dem ersten auftretenden Frost geerntet werden, und der Rettich ist entsprechend vor Schäden geschützt.

Als Standort kommen sonnige bis halbschattige Plätze in Frage. Darüber hinaus ist das Gemüse weitgehend anspruchslos. In Bezug auf umliegende Gewächse sollte ein zu naher Anbau von Kohlarten, Gurken und Radieschen nach Möglichkeit gemieden werden. Generell steht das Gemüse wegen seines meist üppigen Laubanteils idealerweise für sich. Regelmäßiges Gießen vor allem an heißen Tagen ist für den Rettich wesentlich, ansonsten entwickelt er in geschmacklicher Hinsicht häufig eine übergroße Schärfe.

Eine Ernte ist etwa drei bis vier Monate nach der Aussaat möglich. Ein möglichst früher Erntezeitpunkt sorgt für ein besonders aromatisches Gemüse. Ein Hinauszögern der Ernte lässt das Gemüse holzig werden. Auch der Geschmack leidet in dem Fall erheblich.

Der Schwarze Winter-Rettich ist bei richtiger Lagerung um die drei Monate haltbar. Zum Lagern ist ein dunkler und möglichst kühler Standort wichtig. Eine Kiste mit feuchtem Sand bietet ideale Bedingungen. Je wärmer der Lagerungsort, desto kürzer ist die Haltbarkeit des Gemüses.

Die Verwendung in der Küche

Schwarzer Rettich zeichnet sich durch eine relativ große Schärfe aus, die von Kennern sehr geschätzt wird. Er kann sowohl roh, als auch gekocht verzehrt werden. In gekochtem Zustand wird der Geschmack deutlich milder und erinnert an Rüben. Roh kann der Schwarze Rettich ähnlich wie ein Radieschen gegessen werden. Er schmeckt dünn geschnitten und leicht gesalzen sehr gut auf gebuttertem Brot. Vor allem Menschen, die Radieschen zu schätzen wissen, aber eine intensivere Schärfe vermissen, sind mit dem Schwarzen Winter-Rettich gut beraten.

Das Gemüse erfreut sich besonders in der sogenannten Paleo-Küche großer Beliebtheit. Die auch als "Steinzeit-Diät" bekannte Ernährungsweise schätzt nachhaltige und unverarbeitete Lebensmittel, die bereits vor dem Zeitalter von Ackerbau und Viehzucht verfügbar waren. Gerade die alten Gemüsesorten werden hier hoch geschätzt. In der Paleo-Küche wird der Schwarze Rettich gerne ungeschält als Salat verarbeitet. Hierzu empfehlen sich das Raspeln des Gemüses und die Zubereitung mit einer Vinaigrette und einigen klein gehackten Nüssen als weitere Geschmackskomponente.

Ein Beispiel für eine mildere, nicht minder köstliche Zubereitungsvariante wäre die Verarbeitung in Form einer Suppe. Zusammen mit Kartoffeln oder auch Süßkartoffeln bietet der Rettich ein besonders aromatisches Geschmackserlebnis. Die Zubereitung erfolgt hier nach einem beliebigen Kartoffelsuppen-Rezept, wobei die Hälfte der Kartoffeln durch den Schwarzen Winter-Rettich ersetzt wird. Diese Variante ist darüber hinaus ideal für Menschen, die weniger Kohlenhydrate zu sich nehmen wollen und nach einer Möglichkeit suchen, die Kartoffelmenge zu reduzieren.