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Koch-Wiki:

Seeteufel

Zugegeben, bei einem Schönheitswettbewerb für Fische würde der Seeteufel (auch "Lotte" genannt) sehr wahrscheinlich den letzten Platz belegen. Sein riesiger, breitgedrückter Kopf, der über die Hälfte seiner Körpergröße ausmacht, und sein mit gefährlichen Fangzähnen ausgestattetes Maul machen ihn tatsächlich zu einer furchterregenden Kreatur. Seine kleinen, nach oben schauenden Augen und die zwar schuppenlose, aber mit vielen Knubbeln und Auswüchsen bedeckte Haut machen ihn ebenfalls nicht schöner. Kein Wunder, dass früher die Fischer den Seeteufel wieder vor Schreck ins Meer zurückgeworfen haben, wenn sich einmal ein Exemplar in ihre Netze verirrt hatte.

Der Seeteufel ist ein Raubfisch und wird auch als Anglerfisch bezeichnet. Dies rührt von seiner angelförmigen Rute an der Rückenflosse her, die am Ende mit einem phosphoreszierenden Licht ausgestattet ist. Mit dieser Angel (Illicium) lockt er potenzielle Opfer an, da sich die Beutetiere neugierig dem bläulichen Licht nähern. Seeteufel können bis zu 50 kg auf die Waage bringen. Sie werden an die zwei Meter groß, zum Verkauf stehen allerdings in der Regel Exemplare unter einem Meter.

Vorkommen und Lebensgewohnheiten

An häufigsten findet man Seeteufel im Nordatlantik, im Schwarzen Meer und im Mittelmeer. Sie leben in einer Tiefe zwischen 20 und 1000 Metern und lauern am Meeresgrund auf ihre Beute. Lässt sich ein geeignetes Opfer von ihrer "Lichtangel" anlocken, öffnen sie ihr riesiges Maul, wodurch ein Sog entsteht, der die Beutetiere in ihren Schlund zieht. Seeteufel ernähren sich von Fischen, Krebstieren, Kopffüßlern und vielen anderen Meerestieren. Es wurden sogar schon Reste von Seevögeln in ihren Mägen entdeckt. Ein Seeteufelweibchen legt in der Laichzeit bis zu eine Million Eier ab. Diese treiben dann in langen Ketten im Meer und werden so weiträumig verteilt.

Tipps für den Einkauf von Anglerfischen

Seeteufel kann man das ganze Jahr über kaufen - frisch oder tiefgefroren. Sie werden aufgrund ihres Aussehens eher selten am Stück angeboten, sondern meist ohne Kopf. Das edle Fleisch ist jedoch nicht ganz billig: Der Preis für ein Kilogramm Seeteufel liegt in der Regel zwischen 40 und 50 Euro.

Wie bei allen Fischarten sollte man auch beim Anglerfisch unbedingt auf die Frische achten. Am besten lässt sich dies am Geruch erkennen, der praktisch nicht vorhanden ist. Das Fleisch sollte blassblau oder grauweiß sein, die Haut blau. Ein weiterer Hinweis auf die Frische sind klare Augen und heller Körperschleim. Von Seeteufelschwänzen, die bereits am Anschnitt bräunliche Ränder haben und extrem riechen, sollte man lieber die Finger lassen. Das Seeteufelfleisch ist nicht sehr lange haltbar und verdirbt schnell.

Wie schmeckt der Seeteufel?

So hässlich sein äußeres Erscheinen auch ist - der "Inhalt" hat es jedoch in sich. Der Anglerfisch hat ein sehr festes, schneeweißes Fleisch und ein feines, dezentes Aroma. Das Fleisch ähnelt im Geschmack eher dem der Languste und ist deshalb auch für diejenigen schmackhaft, die Fisch normalerweise nicht so mögen. Er ist (bis auf die dicke Mittelgräte) grätenfrei, was die Zubereitung erheblich erleichtert.

Zubereitungs- und Verarbeitungstipps

Seeteufelfleisch hat einen enormen Vorteil: Es ist elastisch und im Vergleich zu anderen Fischarten recht fest, weshalb es bei der Zubereitung kaum zerfällt. Im Handel kann man den Seeteufel als Ganzes kaufen (eher selten) oder man erwirbt den Seeteufelschwanz, die Filetstücke oder die Seeteufelbäckchen. Der Fisch schmeckt am besten gegrillt, gebraten oder gedünstet. Aber auch geschmort, gebacken oder als würziger Sud pochiert ist er ein Genuss. Will man den Seeteufel am Stück zubereiten (ohne Kopf), schmeckt er am besten, wenn er auf einem Gemüsebett schonend im Backofen geschmort wird. Achtung: Beim Seeteufel muss vor der Weiterverarbeitung immer die Haut entfernt werden. Besser gesagt: die Häute. Denn der Seeteufel wird auch als "Zwiebel des Meeres" bezeichnet, weil er sieben Hautschichten besitzt. Übrigens ist der Kopf des Seeteufels zwar furchtbar unansehnlich, wird aber gerne von Profiköchen und ambitionierten Hobbyköchen zur Zubereitung eines leckeren Fischfonds verwendet.

Beliebte Seeteufelrezepte sind in gebratener Form beispielsweise: Seeteufel an Rucola, Radicchio, Zucchini, Kartoffelpüree, auf Ratatouille, mit Morcheln und Muscheln und anderen Meeresfrüchten. Seeteufel ist auch in Form eines Ragouts, als Fischcarpaccio, als gegrillter Fischspieß oder als Vorspeisengericht mit knackigen Salaten sehr beliebt.

Wie gesund ist Seeteufel?

Wer sich bei seinem Fischhändler für den Seeteufel entschieden hat, tut nicht nur seinem Gaumen etwas Gutes, sondern auch seiner Gesundheit. Das Tier ist sogar noch magerer als die meisten Fischsorten, weil es nur ein halbes Prozent Fett pro 100 g hat. Dieses wenige Fett besteht zudem aus den gesunden mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Der edle Fisch enthält keine Kohlenhydrate, dafür jedoch 15 Prozent Proteine. Mit seinen nur 66 Kilokalorien pro 100 g ist er prima geeignet für alle, die auf ihre schlanke Linie achten.

Übrigens hat der Edelfisch der Gesundheit des Menschen schon anderweitig einen wertvollen Dienst erwiesen: Im Jahr 1921 wurde aus der Bauchspeicheldrüse des Seeteufels erstmals das wertvolle Insulin gewonnen, das zur Behandlung von Diabetes verwendet wird.