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Koch-Wiki:

Stocken

Stocken als Garen von Eiern und ihrer Produkte überführt diese in ihren festen Zustand. Dazu dient Hitze von Herd und Backofen oder heißen Wasserbädern. Übergroße Wärme hingegen behindert optimales Stocken, während sanfte Hitze zum genießbar festen Ei führt, etwa in Pfannen.

Beim Stocken weicher in hart gekochte Eier verfestigen sich Eiweiß, sowie Eigelb, unter Hitze. Dieser Ablauf ermöglicht zahlreiche Gerichte auf Eibasis, etwa Omeletts und Rührei sowie Eierstich. Auch Crème brûlée und Aufläufe aus Eiermilch erfordern den Prozess des Stockens. Diese Kochtechnik gelingt in vielfältigen Kombinationen aus Hitzequellen und Gefäßen.

Stetes Stocken: Timing ist alles

Optimales Stocken hinterlässt Eianteile in Gerichten angenehm saftig. Dazu achten Kochneulinge auf den Moment des Verfestigens von Eimassen. Stocken erreicht diesen kritischen Punkt am besten in kontrolliertem Tempo. Hierzu reicht oft Restwärme vom Erhitzen anderer Zutaten – dann stocken Eier ideal.

Größere Eimassen lassen sich bisweilen nur schwer auf Herdplatten zum Stocken bringen: Milde Hitze erreicht kaum Mitte wie Oberfläche der kühlen und kompakten Eimengen. Speziell Spanische Tortillas mit ihren Kartoffelstücken absorbieren viel Wärmeenergie. In solchen Fällen helfen Öfen.

Füllen Eiermischungen ihr Kochgefäß recht hoch, gelingt Stocken ebenfalls eher im Ofen: Dort durchdringt mäßige Wärme das nötige Volumen in wenigen Minuten, wozu Topf bzw. Pfanne unbedingt als ofenfest gelten.

Der Klassiker des Stockens: Rührei

Perfektes Rührei unter fünf Minuten gelingt mit wenigen Eiern in mäßig heißer Pfanne. Während des rapiden Stockens lassen sich Gewürze und Zutaten einbringen. Unter leichtem Rühren verteilt sich Wärme gleichmäßig und rasch in Eimassen und Speck oder Lachs und Krabben. Auch dünne Kartoffelscheiben eignen sich ideal für Rührei als Snack oder Hauptgericht.

Wenn Stocken flüssiges Kochen ins Stocken bringt

Stocken als störendes Ereignis lässt zum Beispiel das überhitzte Eiweiß eihaltiger Cremespeisen gerinnen: Plötzlich auftretende Klümpchen in zuvor zähflüssiger Carbonara zählen dazu. Auch Pudding ähnelt dann innerhalb von Sekunden eher Rührei. Genuß jener Fehlstockungen bleibt wohl eine Frage individuellen Geschmacks – nach alter Schule liegt jedenfalls Versagen des Timings vor: Oft wirken überstockte Speisen weniger appetitlich. Zudem verfälscht inhomogene Konsistenz vollendeten Geschmack häufig.

Unerwünschtes Stocken: Vorbeugen und Beheben

Im weiteren Sinne lässt sich Stocken als Gerinnen verstehen, das oft unerwünscht auftritt – in An- wie Abwesenheit von Eiern. Jenes Gerinnen beim Backen und Kochen ruiniert im schlimmsten Fall aufwendige Gerichte. Oft jedoch lassen sich hässliche Klümpchen und weitere Unfälle beheben oder kaschieren. So verdünnt sich beispielsweise geronnene Mayonnaise mit zusätzlichem Eidotter.

Jene Verfestigungen bestehen aus verklumpten Proteinen als Eiweiße, die sich in Gerichten gesammelt absondern. Deswegen zählen Eier mit ihrem hohen Gehalt an Proteinen zu typischen Kandidaten für unbeabsichtigtes Gerinnen. Neben überhöhter Hitze begünstigt Säure dieses Verklumpen als Überstocken. Beim Stocken berücksichtigen erfahrene Kochfreunde also das beschleunigende Zusammenspiel aus Wärme und sauren Zutaten. Speziell helfen Zutaten mit gleicher Temperatur bei Beginn des Stockens gegen Verklumpen. Dazu wandern sie alle rechtzeitig vor dem Stocken vom Kühlschrank in die Küchenwärme.

In eibasierten Cremes flockt Eiweiß bei zu hoher Temperatur leicht aus. Bisweilen lösen Standmixer oder Pürierstäbe entstandene Klümpchen dann auf. Rührteige hingegen gerinnen manchmal bei Zugabe von Eiern, was sofortiges Verrühren von etwas mehr Mehl umkehrt.

Unechtes Stocken

Selten sprechen Küchenfreunde vom Stocken bei erstarrenden Cremespeisen: Daran arbeiten im Kühlschrank starke Kühle sowie meist Gelatine bzw. Speisestärke als Binder. Eier spielen dabei nicht notwendig eine Rolle.

Fazit: ohne Stocken stockt Kochen

Allgegenwärtiges Stocken gehört zu Garabläufen, deren Timing sich besonders kritisch auswirkt. Permanente Aufmerksamkeit lässt Gerichte unter Stocken also deutlich leichter glücken – und vermeidet oft aufwendiges Retten überstockter Speisen.