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Wetzstahl

Ein Wetzstahl ist ein Produkt, mit dem Messer geschärft werden können. Oftmals fällt in dieser Kombination auch der Begriff Abziehstahl, der sich auf die Anwendung beruft. Hierfür besteht ein Wetzstahl aus überdurchschnittlich hartem Stahl, der zwischen 60 und 70 HRC misst. Darauf basierend sind einige Produkte hart verchromt. In der heutigen Zeit finden sich demzufolge Ausführungen, die bis zu 69 HRC erreichen. Im Vergleich zu einem gewöhnlichen Messer, dessen Wert sich auf etwa 57 HRC beläuft, liefert ein Wetzstahl also exzellente Ausgangskriterien.

Seine Form ist unterschiedlich und kann im Querschnitt von einer flachen, ovalen, quadratischen oder runden Optik begleitet werden. Zudem ist er mit einem Griff und einem Fingerschutz ausgestattet, wodurch eine sichere Verwendung gefördert wird.

Für gewöhnlich kann der Wetzstahl in vielen Bereichen in Erscheinung treten, weswegen es ihn in diversen Arten gibt. Dabei lässt er sich in zwei Hauptgruppen unterteilen, deren Verfahrensweisen sich stark voneinander differenzieren.

Varianten

Der spanende Wetzstahl

Der spanende Wetzstahl ist die gängigere Form dieses Haushaltsartikels, weil sie primär im privaten Bereich angewandt wird. Bei ihrem Verfahren ist das Abtragen von Stahl ein zentraler Bestandteil, denn so erhalten Messer ihre Schärfe.

Der Wetzstahl besteht in der Regel aus sogenannten Zügen, die in feiner oder grober Ausführung erhältlich sind. Gleichzeitig besitzt das Produkt eine Beschichtung, die eine noch stärkere Wirkung hat als die Züge. Sie wird in verschiedenen Varianten angeboten und kann folglich aus Diamant, Saphir, Stein oder Keramik gefertigt sein. Davon ausgehend gibt es eine Vielzahl an spanenden Wetzstählen, deren Aggressivität erheblich variieren kann. Somit gelingt diesem Produkt sogar das Schärfen von minderwertigen oder stumpfen Messern.

Die Herangehensweise ist jedoch nicht sehr filigran, denn es wird viel Stahl abgetragen, weshalb die Schneide am Ende rau ist. Für Amateure und ihre herkömmlichen Schneidewerkzeuge genügt der spanende Wetzstahl aber vollkommen. Lediglich die passende Technik sollte beherrscht werden.

Der korrekte Gebrauch eines spanenden Wetzstahls

Damit Messer unter Verwendung eines spanenden Wetzstahls optimal geschärft werden können, ist die richtige Handhabung erforderlich. Hierfür sollte das jeweilige Messer immer in einem 20 Grad steilen Winkel an den Wetzstahl gehalten werden.

Dann sind fließende Bewegungen erwünscht, durch die das Messer sich über den Stahl schiebt. Sie beinhalten die Ausübung von sanftem Druck und erfolgen grundsätzlich von dem Heft des Messers beginnend bis hin zu der Spitze.

Auf diese Weise wird das Messer vom Körper weg geschärft und der Vorgang bietet einen sicheren Schutz vor gefährlichen Verletzungen.

Klassischerweise kann diese Technik auch als Wetzen bezeichnet werden. Es ist allerdings noch ein weiteres Wetzstahlmodell gebräuchlich, der richtende Wetzstahl.

Der richtende Wetzstahl

Im Allgemeinen wird der richtende Wetzstahl vornehmlich bei der professionellen Lebensmittelverarbeitung, wie Gastronomie oder Metzgerei, gebraucht. Außerdem erfüllt er nur seinen Zweck, wenn es sich bei den Messern um qualitativ hochwertige Modelle handelt. Im Unterschied zu dem spanenden Wetzstahl verfolgt dieses Produkt nämlich das Ziel, den Stahl des Messers zu richten. Deswegen ist der Wetzstahl poliert und weist eine ausgesprochen feine Struktur auf.

Sie begradigt dann die Klinge des Messers, welche sich während der Schneidearbeiten meistens wenige Millimeter verbiegt. Das Material wird in diesem Zusammenhang nicht abgetragen.

Um erstklassige Ergebnisse hervorzubringen, setzen Profis den richtenden Wetzstahl vor dem Messergebrauch und danach ein. Das verhindert einen vorzeitigen Verlust an Schärfe. Natürlich ist auch bei dem richtenden Wetzstahl der sachgemäße Umgang mit dem Produkt richtungsweisend.

Der richtende Wetzstahl in der Praxis

Um Messer durch einen richtenden Wetzstahl zu bearbeiten, wird das Heft zu Beginn an die Spitze des Stahls angelehnt. Daraufhin sollte das Messer entlang des Wetzstahls gleiten, bis die Messerspitze jenen erreicht hat.

Diese Variante muss abwechselnd praktiziert werden, damit beide Messerseiten die richtige Schärfe bekommen. Die Bewegungen dürfen hier sowohl schiebend als auch schneidend stattfinden. Diese Methodik verhindert, dass der Stahl des Messers in irgendeiner Form abgetragen wird, und verhilft der Spitze, ihre gerade Linie wiederherzustellen. Für perfekte Resultate ist es jedoch notwendig, polierten Stahl einzusetzen und Messer zu verwenden, die ansonsten noch scharf sind.

Selbstverständlich kann ein Wetzstahl den Schleifstein nicht dauerhaft ersetzen. Sollte das Küchenwerkzeug irgendwann stumpf sein, wäre es dementsprechend sinnvoller, jenen zu nutzen und so die obere Stahlschicht abzutragen. Da sich ein Wetzstahl ausschließlich in Verbindung mit scharfen Küchengeräten anwenden lässt, darf auch zu keiner Zeit unkonzentriert gearbeitet werden. Der Respekt vor dem Produkt ist demnach von großer Bedeutung. Des Weiteren ist es unverzichtbar, Kinder oder Tiere fernzuhalten, insofern es zu einem Gebrauch des Wetzstahls kommt. Dadurch sinkt das Risiko für Unfälle, die äußerst gefährlich enden könnten.

Damit ist der Wetzstahl ein nützliches und facettenreiches Produkt, das Messern ihre Schärfe verleiht und sie vor einer frühzeitigen Abnutzung bewahrt.