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Zitronatzitrone

Die Zitronatzitrone ist eine Pflanze aus der Gruppe der Zitruspflanzen, die in der Lebensmittelindustrie mittlerweile kaum noch Verwendung findet. Dabei gilt dieses Rautengewächs als erste Zitrusfrucht, die nach Europa gebracht und dort anschließend angebaut wurde. In Verbindung mit Medien, einem ursprünglichen Anbaugebiet, heißt sie daher auch oft medischer Apfel, während eine dritte Bezeichnung als Zedrat-Zitrone an ihren zedernlastigen Duft erinnert.

Zudem ist sie unter anderem für die Namensgebung der klassischen Zitrone verantwortlich. Im Allgemeinen ist die Zitronatzitrone heutzutage aber fast ausschließlich als Zutat von Backgewürzen, wie Sukkade, bekannt, obwohl die aromatische Pflanze auf eine stolze Geschichte zurückblicken kann.

Der Ursprung der Zitronatzitrone

Die Zedrat-Zitrone war anfänglich nur im südostasiatischen Raum beheimatet. So trat sie meistens in Assam in Erscheinung, wo ihr die Witterungsbedingungen einen optimalen Nährboden schufen. Als die Juden 70 n. Chr. jedoch in Spanien und Italien ihre neue Heimat fanden, gelang sie nach Europa. Die deutlich populäreren Zitronen hingegen erreichten erst im 9. Jh. europäischen Boden.

Über die Jahre verbreitete sich die Präsenz der Zitronatzitrone immer weiter, sodass sie von vielen Menschen wegen ihrer positiven Eigenschaften geschätzt wurde. Hierbei entstand in der Antike die Annahme, dass ihr Saft ein wirksames Mittel gegen Vergiftungserscheinungen darstellte, weil er den Brechreiz fördert. Wiederum schaffte es die Frucht, sich allmählich zu einem symbolträchtigen Produkt zu entwickeln. Auf diese Weise widmeten ihr die berühmten Veden eine namentliche Nennung und sie etablierte sich als Zeichen für Wohlstand sowie Reichtum. Das beruhte allerdings in erster Linie auf ihrer unverwechselbaren Optik.

Das Aussehen und die Eigenschaften der Zitronatzitrone

Die Zitronatzitrone wächst grundsätzlich an einem Baum oder Strauch und ist eine Pflanze, die sich durch eine Kurzlebigkeit auszeichnet. Sie besitzt nur einen geringen Holzanteil und hat dornige Zweige. Die Blätter der Zedrat-Zitrone sind oval gestaltet, zeigen gezahnte Blattränder und eine kantige Spitze. Farblich präsentieren sie sich rötlich, ebenso wie die Knospen und die unteren Hälften der Blütenblätter. Oberhalb bestechen Letztere allerdings mit einem strahlenden Weiß.

Ergänzt wird die Pflanze durch einen schmalen und recht kurzen Stiel sowie die wertvollen Früchte. Sie wirken zwar nicht besonders ästhetisch, da ihre Schale äußerst dick und uneben ist, sind jedoch das Zentrum der Zitruspflanze. Gerade ihre stattliche Größe von circa 25 cm in der Länge und ihr Gewicht mit bis zu 4 kg hinterlassen einen bleibenden Eindruck. Ihre Form gleicht daraufhin einer herkömmlichen Zitrone, ist oval und wird von einem gelblichen Farbton gekrönt. Im Querschnitt lassen sich allerdings gravierende Unterschiede erkennen, denn die Zitronatzitrone verfügt über etwa 10-12 Teilabschnitte des grünlichen Fruchtfleisches, die verhältnismäßig klein sind, liefert aber ein ausgeprägtes weißes Mesokarp.

Charakteristisch an den Früchten ist die Tatsache, dass sie eigentlich nicht genießbar sind, da sie eine stark bittere Note umgibt. Deshalb wird auch meistens lediglich das Mesokarp verwendet. Ihre Konsistenz lässt sich mit einer nicht ausgereiften Melone vergleichen und sie ist kaum saftig. Demgegenüber verströmt die komplette Pflanze einen angenehmen Duft, der sie umschmeichelt, aber nicht dominiert. Am besten gedeiht die Zitronatzitrone bei starken Niederschlägen und einem vergleichsweise milden Klima, allerdings ist sie recht empfindsam. Insofern die Pflanze daher in wärmeren Regionen und bei trockener Luft angebaut wird, muss sie intensiv gepflegt werden. In Europa wachsen die Zedrat-Zitronen inzwischen vornehmlich in Sizilien oder Kreta, während sie ebenfalls in Puerto Rico oder Marokko vorkommen. Auch wenn die Pflanze eigentlich nur noch wenig genutzt wird, eignet sie sich für eine Vielzahl an Speisen.

Die Verwendung der Zitronatzitrone

Trotz ihrer Seltenheit besticht die Cedrat-Zitrone in vielen Bereichen mit einem geschmacklichen Mehrwert. Somit ist das rohe Mesokarp von hochwertigen und frischen Früchten eine schmackhafte Delikatesse, die sich sogar durch die Zugabe von asiatischen Gewürzen, darunter Koriander, zu einem modernen Bestandteil von Fusion-Food veredeln lässt. Außerdem passt sie zu Salbei und Jakobsmuscheln oder Kalbsbries.

Das Mesokarp wird allerdings auch für die Zubereitung von Konfitüre genutzt oder bildet eine Zutat von aromatischem Likör. Nebenbei gebrauchen andere Kulturkreise die Zitronatzitrone als Opfergabe. Demzufolge ist eine bestimmte Sorte der Frucht ebenfalls unter der Bezeichnung „Hand Buddhas“ berühmt und soll Glück verheißen.

Im jüdischen Glauben verbinden die Menschen sie dagegen mit dem rituellen Laubhüttenfest und binden aus ihr und weiteren Komponenten den passenden Feststrauß. Die ätherischen Öle der Pflanze haben stattdessen in der Parfümeriebranche ihren festen Platz.

Wenn es jedoch um ihren Einsatz im Lebensmittelbereich geht, konnte sich noch eine ganz ausgefallene Spezialität in den Küchen der Welt behaupten, nämlich ein sizilianisches Carpaccio, dem die Cedrat-Zitrone den geschmacklichen Wiedererkennungswert verleiht.

Die Zitronatzitrone in Kombination mit Zitronen-Carpaccio

Wer Zitronatzitronen für ein delikates Carpaccio verwenden möchte, sollte die Früchte zunächst ordentlich waschen.

Anschließend werden schmale Scheiben geschnitten, die sich gut mit Zucker, schwarzem oder weißem Pfeffer, etwas Salz und Olivenöl marinieren lassen. Am Ende optimieren sie dann frischen Rucola und sind, gemeinsam mit gegrillten Garnelen, eine originelle Vorspeise.

Auf diese Weise zeigt die Zitronatzitrone, dass sie eine facettenreiche Frucht ist, die nicht nur bei Sukkade für einen aromatischen Feinschliff sorgt.