Warenkorb


Sie haben keine Artikel in Ihrem Einkaufswagen.

Koch-Wiki:

Hagebutte

Die Hagebutte ist eine Fruchtart, die den Wildrosen entspringt. Deswegen nennen manche Leute sie auch Rosenapfel. Grundsätzlich umfasst die Pflanzenart mehr als 150 unterschiedliche Sorten, doch die bekannteste Ausführung, an der die Früchte gedeihen, ist die Hundsrose.

Ihren Namen verdankt die Hagebutte einer Kombination aus der Vorsilbe „Hag“, welche übersetzt „ein von Hecken umgebenes Gelände“ heißt und der Vokabel „Butte“, deren Ursprung dem süddeutschen „Butzen“ entstammt und „verdicken“ bedeutet. Dabei betiteln einige Botaniker nicht nur die Frucht, sondern auch die Wildrosen als Hagebutte, was jedoch nicht zutreffend ist.

Genutzt wurde die Obstsorte schon vor über 4000 Jahren, wobei ihr Herkunftsland Persien war, denn dort gab es die ersten Bauern, die sie anbauten. Bis heute gelang es der Frucht allerdings, sich international zu etablieren und in vielen Regionen mit einem gemäßigten Klima kultiviert zu werden. Dazu zählen vor allem Chile, Russland, Osteuropa und China. Sogar im Norden von Afrika sowie in Südamerika finden sich inzwischen Plantagen, die Wildrosen züchten. Dadurch konnte sich die Hagebutte in der Lebensmittelindustrie behaupten, wo sie obendrein ein prägnantes Aussehen zeigt.

Die Hagebutte und ihre Merkmale

Hagebuttenfrüchte treten vornehmlich an den Hundsrosensträuchern in Erscheinung, die Lehmböden bevorzugen und in der freien Natur an Waldrändern zu finden sind. Hier bieten sie oftmals einen Schutz für verschiedene Tierarten, wie Vögel. Ihre Zweige hängen über, haben Stacheln und gefiederte Blätter. Diese präsentieren an der Oberfläche eine dunklere Farbe als an ihrer Unterseite und lichten sich zu Beginn des Winters.

Hundsrosen sind eine Gattung der Wildrosen, deren Wuchshöhen je nach Art zwischen kleinen Varianten und meterhohen Exemplaren schwanken. Im Mai und Juni kommt es zu der Bildung von Blüten in zartem Rosa oder Weiß, die immer eine Staubblüte mit einem kräftigen gelben Farbton besitzen. Sie sind die Basis für die Entstehung der Hagebutte, die im Sommer stattfindet. Für gewöhnlich dauert die Reifezeit bis September oder Oktober, woraufhin sich rundliche, leuchtend orange-rote Früchte entwickeln.

In ihnen stecken mehrere kleine Samen, deren Fachname Nüsschen ist und die feine Härchen mit winzigen Widerhaken haben. Dies erklärt auch, warum Hagebutten als Sammelnussfrüchte mit ungiftigen Inhaltsstoffen gelten. Außerdem hat das Obst statt Fruchtfleisch einen sehr fleischigen Blütenboden, der die Samen umhüllt.

Das Aroma von Hagebutten weist eine harmonische Vereinigung von Süße und Säure auf, die erfrischend ist. Darum werden die Früchte auch gerne als Speisenkomponente genutzt. In diesem Zusammenhang sollten Konsumenten aber darauf achten, wie sie Hagebutten verarbeiten.

Küchentipps rund um die Hagebutte

Hagebutten werden hauptsächlich im September geerntet, erweisen sich jedoch als recht winterresistent. Des Weiteren heißt es, eine spätere Ernte der Früchte wirkt sich positiv auf ihre Süße aus. Wilde Hagebutten, die in den kalten Monaten an den Sträuchern verweilen, lassen sich nämlich auch nach der Frosteinwirkung noch verzehren. Eine gesunde Alternative zu anderen Früchten. Immerhin beinhalten frische und getrocknete Hagebutten viele Nährstoffe und einen hohen Anteil an Vitamin C.

Der Genuss von rohen Varianten sollte allerdings nicht angestrebt werden, weil die Nüsschen dafür nicht geeignet sind. Insofern Verwender trotzdem unbearbeitete Früchte kosten möchten, wäre es also wichtig, die Samen vorab zu beseitigen. Hierbei muss Sorgfalt herrschen, da sie einen unangenehmen Juckreiz bis hin zu allergischen Reaktionen auslösen können. Es empfiehlt sich demnach, während dem Kontakt mit den Nüsschen Handschuhe zu tragen. Auch der Gebrauch der Samen als sogenanntes Juckpulver, den gerade Kinder gerne ausüben, sollte dringend vermieden werden. Ebenso wäre es besser, die Kleinen nicht mit der Präparation der Frucht zu beauftragen.

In Bezug auf die Lagerung bevorzugt die Hagebutte dunkle Plätze mit kühlen Temperaturen und trockener Luft. Somit schaffen Interessenten die besten Voraussetzungen für ihre Anwendung.

Die Hagebutte und ihre Einsatzmöglichkeiten

Wem der Geschmack von Hagebutten zusagt, der darf sie für mehrere Kreationen anwenden. Sie wären beispielsweise optimale Zutaten für ein delikates Fruchtmus oder aromatische Konfitüre. Zusätzlich geben sie Wildgerichten eine fruchtige Note und verfeinern Soßen. Auch Getränke, wie Likör oder Wein, sind für die Nutzung von Hagebutten geeignet. Eine der berühmtesten Varianten ist dabei wohl der gleichnamige Hagebuttentee. Es können jedoch ebenfalls Früchteteemischungen diese Obstware enthalten. Dann handelt es sich stets um getrocknete Hagebutten, die in Reformhäusern und Apotheken zu kaufen sind. Da die Frucht allerdings nicht sehr farbintensiv ist, ergänzen Kenner die Rezeptur durch Malve oder Hibiskus.

Unter den Franken konnte sich sogar ein ganzes Gericht mit Hagebutten durchsetzen, denn sie servieren schmackhafte Krapfen mit einer Füllung aus Hagebuttenmus. Die schwedische Küche kreierte wiederum eine süßliche Suppe mit den Früchten und wem der Sinn danach steht, sämtliche Komponenten einer Hagebutte zu verwenden, der darf ihre Schale trocknen lassen, um daraus einen hilfreichen Aufguss zu fertigen, der gegen Anzeichen von Erkältung wirkt. Gleichzeitig könnte aus den Samen ein Öl extrahiert werden, das in der Kosmetikbranche der Hautpflege dient. Es wäre aber ratsam, dessen Verträglichkeit vor der Anwendung überprüfen zu lassen.

Auf diese Weise bereichert die Hagebutte die Küchenwelt und zeigt, dass sie mehr ist als die Zutat von Tee.