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Lebensmittelfarbe

Die Lebensmittelfarbe ist ein Begleitprodukt von Lebensmitteln, das ihnen eine ansprechendere Optik verleiht.

Im Zentrum ihrer Verwendung steht daher der äußerliche Mehrwert, der potenzielle Farbverluste durch vorangegangene Garprozesse ausgleicht. Dadurch sehen die Waren appetitlich aus und entsprechen den Vorstellungen des Konsumenten. Deswegen treten Lebensmittelfarben vermehrt bei Buffets, Werbepräsentationen oder der Fertigung von speziellen Backwerken, wie Hochzeitstorten, in Erscheinung.

Allerdings differenzieren sich die unterschiedlichen Lebensmittelfarbstoffe aufgrund ihres Ursprungs voneinander.

Die Gruppierungen der Lebensmittelfarbe

Färbende Substanzen lassen sich in verschiedene Kategorien unterteilen. Diese richten sich nach dem Herstellungsverfahren oder dem Grundprodukt, dem die Farbe entstammt. Aktuell sind drei Hauptgruppen vorhanden:
  • Pflanzliche Farbstoffe, die auf natürlichen Produkten basieren, wie Carotinoide, Chlorophyll, auch Blattgrün genannt, färbende Gewürze, darunter Safran, Färbemittel aus Roter Bete (Betanin) oder Beeren (Anthocyane). Sie sind am beliebtesten bei den Verwendern, da sie keinerlei chemische Inhalte besitzen
  • synthetische Nachahmungsfarben, die den Natur-Farbstoffen ähneln
  • gänzlich synthetisch hergestellte Zusammensetzungen, die bei manchen Nutzern aufgrund ihrer Inhalte auf Ablehnung stoßen.
Insbesondere Letztere blicken dabei auf eine lange Entwicklungsphase zurück.

Die Geschichte der Lebensmittelfarbe

Lebensmittelfarben traten erstmalig gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Erscheinung. Damals handelte es sich hierbei vornehmlich um synthetische Varianten, die als Alternative zu natürlichen Ausführungen eingesetzt wurden. Dies schaffte nicht nur eine effizientere Produktion von Lebensmitteln, sondern ermöglichte es auch, optisch hochwertigere Waren zu verkaufen. Allerdings gab es keinerlei Erfahrung mit solchen Farbstoffen und folglich waren die gesundheitlichen Risiken weitestgehend unbekannt. Aus diesem Grund nutzten die Menschen teilweise giftige Substanzen, darunter Quecksilbersulfid oder Bleioxid, für die Färbung ihrer Produkte.

Erst nach einigen Forschungsreihen stellte sich die Schädlichkeit mancher Lebensmittelfarben heraus, sodass von den anfänglich vorhandenen 80 Sorten im Jahr 1970 nur noch 7 existierten. 1993 folgten dann entsprechende Gesetze, die in ganz Europa für die bedenkenlose Anwendung der Farbstoffe sorgen sollten.

Demnach dürfen aktuell circa 40 verschiedene Arten verwendet werden, deren Gebrauch jedoch im Verzeichnis der Zutaten aufgeführt sein muss. Für gewöhnlich erscheinen daraufhin der Name sowie die betreffende E-Nummer auf der Verpackung. Einzig Färbemittel, die zwar in einer der Komponenten verarbeitet wurden, aber nicht im Endresultat auftauchen, benötigen keine Registrierung bei den Inhaltsstoffen.

Trotz strenger Richtlinien sind die Differenzen hinsichtlich der Nutzung von Lebensmittelfarben noch immer groß, denn die Versuchsreihen konnten bisher keine hinreichenden Resultate über die Auswirkungen der Produkte liefern. Darum orientieren sich die Maßstäbe eher an den einzelnen Ländern.

Im Allgemeinen gilt allerdings, wer gewisse Grundregeln beachtet, von ungesunden Farbstoffen Abstand nimmt und die Dosierung sparsam ausübt, der braucht bei seiner Anwendung nichts zu befürchten. Die ist dementsprechend äußerst variabel, denn Lebensmittelfarben sind in diversen Nuancen erhältlich und bereichern viele Waren mit einem originellen Erscheinungsbild.

Der Gebrauch und die Farbabstufungen von Lebensmittelfarbe

Farbstoffe, die verzehrbare Produkte optimieren sollen, präsentieren meistens ein großes Spektrum an Farbtönen. Am beliebtesten sind allerdings Gelb, Orange, Rot oder Schwarz. Auch Grün wird häufig verwendet, vor allem, weil dieses Modell auf natürlichen Rohstoffen beruht. Seltener kommen Metallic-Farben, wie Aluminium, Silber oder Gold, zum Einsatz, um die obere Schicht von den Waren zu verfeinern. Ebenso verhält es sich mit Blau, da ein solcher Farbstoff nur auf synthetischer Basis entstehen kann und daher von vielen Nutzern kritisch betrachtet wird.

Grundsätzlich lassen sich Lebensmittelfarben für sämtliche Produkte gebrauchen, weshalb sich der Verwendungszweck hauptsächlich nach den Wünschen des Interessenten richtet. Eines der bekanntesten Beispiele für die Anwendung der Farbstoffe sind Gummibärchen. Bei ihnen stimmen die Hersteller den Farbton in der Regel auf den jeweiligen Geschmack ab. Darum sind apfellastige Sorten grünlich und beerenhaltige violett.

Des Weiteren eignen sich die Zusatzstoffe für das Einfärben von Dekormasse, wie Marzipan, mit der Torten überzogen werden. Mitunter zeigt sich Lebensmittelfarbe auch bei den Stempeln von Eierschalen, in der Kosmetikbranche oder beim Paintball.

Wiederum dürfen einige Lebensmittel unter keinen Umständen mit derartigen Zusätzen in Kontakt geraten, wie Bier, Trockenfrüchte, Gewürze, Fleischwaren, Pilze, Fisch, Schokolade und sämtliche Kartoffelprodukte. Unabhängig von ihrem Einsatz verfolgen Farbstoffe in der Lebensmittelindustrie jedoch ein bestimmtes Ziel.

Der Effekt von Lebensmittelfarbe

Im Allgemeinen haben Farben eine entscheidende Wirkung auf den Gemütszustand des Menschen. So können sie positive oder negative Schlüsselreize aussenden und die Sinne dadurch beeinflussen. Das nutzen viele Lebensmittelhersteller, Mediengesellschaften oder Warenhäuser, um ihre Produkte visuell aufzuwerten.

Gerade Kinder reagieren stark auf bunte Farben, während sie bei Erwachsenen oftmals Assoziationen hervorrufen. Außerdem erwecken farbintensivere Lebensmittel meistens den Anschein, als seien sie frischer, gesünder und schmackhafter. Zusammengefasst steigert der Einsatz von Farbstoffen demzufolge die Kaufkraft, weshalb sie so wertvoll für die industrielle Fertigung sind.

Generell wäre es jedoch ratsam, sich trotz leuchtender Farben die nötige Objektivität zu bewahren. Somit werden Fehlkäufe oder der Verzehr drittklassiger Waren vermieden. Auch die Zusammensetzung der Färbemittel sollte vor der Verwendung im Fokus stehen. Wer zudem lieber natürliche Produkte bevorzugt, darf Lebensmittel mit färbenden Eigenschaften, wie Spinat, nutzen, um farbliche Veränderungen zu erzeugen.

Im Grunde liefert Lebensmittelfarbe allerdings eine unkomplizierte Möglichkeit, den Geschmack jeglicher Speisen durch ein farbenfrohes, frisches Äußeres abzurunden.