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Koch-Wiki:

Hering

Heringe finden sich nahezu weltweit und speziell in den Tropen, wobei der Atlantische Hering die wohl bekannteste Art darstellt. Vertreter der meisten Arten bleiben unter 25 Zentimetern bei einem durchschnittlichen Gewicht um die 200 Gramm. Die spindelartigen Tiere weisen meist silbrig erscheinende Schuppen auf.

Als Schwarmfische wirken isolierte Heringe eher ohne Orientierung und panisch. Nahe an Küste und Oberfläche bzw. im Brack– und Süßwasser lassen sich die beliebten Speisefische auf viele Arten fangen.

Geschichtsträchtige Speisefische

Heringe besitzen bereits seit vielen Jahrhunderten eine hohe Bedeutung, die sich bis hin zu Kriegen um diesen Fisch spiegelt. Schon vor eintausend Jahren trug Salzen zur Konservierung des Herings bei. Damit ließen sich später Schiffsbesatzungen während spürbar längerer Fahrten ernähren und neue Kontinente entdecken.

Haltbare Heringe trugen zum Export bei und beförderten sie noch im tiefsten Russland auf die Speisekarte. Auch heute noch zählt dieses Wirbeltier zu den beliebtesten Speisefischen Deutschlands. Vielfältige Verarbeitung und der einzigartige Geschmack samt seiner Omega-3-Fettsäuren und Jod verankern ihn fest in der Fischindustrie.

Lebens– und Fangzyklus

Der populäre Matjes erhielt seinen Namen vom holländischen „Maagdenharing“, also „Mädchenhering“, was aus seinem Stadium vor der Fruchtbarkeit stammt. Solchen Tieren fehlen noch Milch und Rogen in ihrer kurzen Fangzeit von Juni bis Juli. Davor mästen sich die vom Winter ausgezehrten Tiere mit Plankton, was ihnen viel Eiweiß und etwas weniger Fett an Körpermasse beschert. Dann fangen gewerbliche Flotten die Schwarmtiere auf hoher See sowie in Küstennähe. Schleppnetze bzw. Stellnetze sowie Bundgarn unmittelbar an der Küste erbeuten allein in Deutschland jährlich Zehntausende von Tonnen.

Typische Varianten als Speise

Heringe finden sich geräuchert als Bücklinge und Brathering sowie Rollmops. Das Fleisch des Herings lockt mit seinem kräftigen Geschmack und seiner rigiden Konsistenz. Der vielseitige Fisch mit recht viel Fett empfiehlt sich als frischer Hering sehr zum Grillen und Braten. Auch verschiedenartig mariniert eingelegt als auch eingesalzen mundet er sehr.

Matjesheringe, pur bzw. mit traditionellen Soßen angemacht, schmecken mit einfachen Beilagen, etwa Pellkartoffeln, ganz hervorragend. Als typische Soße empfiehlt sich speziell die norddeutsche Speckstippe. Zudem lässt sich Matjes auch sehr delikat als Tatar servieren.

Der nur teilausgenommene Echte Matjes liegt mit Bauchspeicheldrüse auf dem Teller und reift ausschließlich unter Einwirkung von Salz. Anspruchsvoller reift der Nordische Matjes mit Reifeenzymen, Salz und Zucker sowie Kräutern und anderen Gewürzen.

Mit ihrem sehr hohen Gehalt an Vitamin D unterstützen Heringe aus der Nordsee das Einlagern von Kalzium im Skelett, was speziell stillende Frauen und ältere Menschen schützt.

Der Klassiker: Matjesfilet nach Hausfrauenart

Besonders salzige Filets tropfen kalt abgespült auf Küchenkrepp ab, bevor sie in Stücke geschnitten in die Kühlung gehen. Dann kommen Zwiebelringe und geschnetzelte Äpfel mit einer gewürfelten Gewürzgurke sowie Sahne und saurer Sahne samt Mayonnaise glattgerührt und gepfeffert für einige Stunden in den Kühlschrank. Fein geschnittener Dill auf dem Matjes lässt den Fisch hervorragend zu Pellkartoffeln passen.

Edler Heringssalat

Kenner verrühren Crème fraîche in Quark und heben Ingwer und Lauchzwiebelringe unter die Masse, die sie mit Pfeffer und Salz abschmecken. Gewaschener Chicorée lässt sich dann in seine Blätter zerlegen. Lauwarmes Rote-Bete-Birnenragout mit zwei Matjesfilets als oberster Schicht ergänzen Chicoréeblätter mit einer Füllung aus Ingwer Crème fraîche. Einige Lauchzwiebelringe runden diesen nahrhaften Salat ab, zu dem gebuttertes Vollkornbrot passt.